Korrekt funktionierende Scheinwerfer sind ein Muss für die Sicherheit im Straßenverkehr. Die Empfehlung geht heutzutage zudem immer mehr dahin, zur besseren Sichtbarkeit auf der Straße auch am Tag das Tagfahr- oder Abblendlicht einzuschalten. Bei Neuwagen ist seit 2011 sogar der Einbau von Tagfahrlicht Pflicht, das sich automatisch beim Einschalten des Motors einschaltet. Mittlerweile sind angesichts der zunehmenden Technik im Automobilbereich eine Vielzahl an Leuchten und Scheinwerfersystemen am Auto verbaut. In dem folgenden Beitrag bieten wir einen Überblick über die Arten von Leuchten sowie ihre Funktionen.
Komponenten und Arten von Scheinwerfersystemen
Das Autolicht besteht je nach Lichtquelle aus verschiedenen Bauteilen. Neben dem Gehäuse, das alle Bauteile sowie die Beleuchtung umfasst, ist da der Reflektor. Der Reflektor hat die Aufgabe, das von den Glühlampen emittierte Licht zu sammeln und gen Fahrbahn zu lenken. Heutzutage bestehen sie hauptsächlich aus Kunststoff. Bei Xenon-Scheinwerfern werden statt Reflektoren Projektionsmodule eingesetzt. Diese sind mit einer vor der Leuchte verbauten Linse ausgestattet, die den Lichtstrahl lenken soll. Sie sind beweglich und können daher mit dynamischen Kurvenlicht aufwarten.
Die Abschlussscheiben dienen dem Schutz vor Wasser und zur Streuung und Verteilung des Lichts. Es gibt sie als klare Scheiben und als Scheiben mit geriffelter Struktur.
An den Scheinwerfern befinden sich zudem Einstellschrauben, mit denen die Scheinwerfer in vertikaler und horizontaler Richtung ausgerichtet werden können. Des Weiteren gibt es zur Regulierung der Leuchtweite, die entweder elektrisch oder pneumatisch betrieben werden kann, dementsprechend unterschiedliche Bauteile. In modernen Fahrzeugen ist anstelle der manuellen Leuchtweitenregulierung das automatisierte Pendant vertreten.
- Halogenscheinwerfer: Sie zählen zu den gängigsten Autobeleuchtungen und gelten als beliebt, da Halogenleuchten einzeln und auch von Laien ausgetauscht werden können. Das von einer Halogenlampe erzeugte Licht strahlt in einer Lichtfarbe um die 3.000 Kelvin. Es gibt sie in verschiedenen Kategorien, die für Abblend- und Fernlicht verwendet werden: H1, H3, HB3, H4, H7, H9 und H11. Halogenlampen sind mit Streuscheiben ausgestattet, damit das Licht nicht blendet. Oft verfügen Halogenscheinwerfer über eine manuelle Verstellung, können jedoch heutzutage auch mit automatischer Leuchtweitenregulierung nachgerüstet werden.
- Xenonscheinwerfer: Diese scheinen um ein Vielfaches heller und weiter als Halogenscheinwerfer, benötigen jedoch nur zwei Drittel der elektrischen Leistung.
Bei der Xenonlampe handelt es sich um eine mit Xenongas gefüllte Gasentladungslampe, bei der mittels eines Hochspannungsimpulses ein Lichtbogen gezündet wird. Hierfür wird eine Hochspannung von 20.000 Volt benötigt, die über spezielle Vorschaltgeräte erreicht werden. Zudem erinnert ihre Lichtfarbe bei ca. 4.000 Kelvin sehr an Tageslicht, was Ermüdungserscheinungen vorbeugen soll. Bei sogenannten Bi-Xenon-Scheinwerfern sind Abblend- und Fernlicht zusammengefasst, wobei das Fernlicht bei Nichtnutzung von einer Blende abgedeckt wird. Bei Xenon- oder LED-Scheinwerfern ist eine automatische Leuchtweitenregulierung sowie bei einer Leuchtstärke von über 2.000 Lumen eine Scheinwerferreinigungsanlage vorgeschrieben. - LED-Scheinwerfer: Sie werden immer häufiger eingesetzt. Im Kern umfassen sie einen LED-Chip, der aus mehreren Schichten von Halbleiterverbindungen besteht, durch die Strom fließt. So wird Licht erzeugt. Einzeln ansteuerbare LED-Chips werden nach einem festen Muster gruppiert, sodass Funktionen wie adaptives Fernlicht möglich sind, bei dem einzelne entgegenkommende Fahrzeuge ausgeblendet werden können. Bei Voll-LED-Scheinwerfern werden sowohl Abblend- als auch Fernlicht von LEDs erzeugt. Auch LED-Scheinwerfer setzen auf eine tageslichtähnliche Lichtfarbe, kommen dem Tageslicht mit 5.500 Kelvin aber noch näher dran. Da sich das Licht durch eine gezielte Strahlkraft auszeichnet und kaum Streulicht aufweist, sind weder Reflektoren noch Linsen nötig. Ihr großer Vorteil besteht darin, dass sie wartungs- und verschleißfrei sind, als äußerst robust und langlebig gelten und zugleich bis zu 80 Prozent weniger Energie benötigen. Der Nachteil: Ist eine LED kaputt, muss das gesamte Scheinwerfermodul ausgetauscht werden, was preislich zu Buche schlägt.
Funktionen der Autolichter
Am Auto gibt es verschiedene Lichter für unterschiedliche Situationen. Hier ein Überblick:Neueste Entwicklungen
Inzwischen sind Automodelle auf dem Markt, die über moderne Lichtautomatik bzw. automatische Assistenzsysteme verfügen. Dabei wird das Abblendlicht je nach Lichtverhältnissen und Wetterlage, was durch spezielle Fotodioden und Regensensoren registriert wird, automatisch eingeschaltet und beim Abschalten des Motors ausgeschaltet.
Zudem gibt es für Kurvensituationen ausgelegte Abbiegelichter, die entweder über die Nebelscheinwerfer oder in den Hauptscheinwerfer integriert sind, sowie sich mitdrehende, an den Lenkwinkel angepasste Hauptscheinwerfer, die ebenfalls die seitlichen Bereiche der Fahrbahn bei Kurven ausleuchten.
Fazit
Mit der zunehmenden Technisierung des Autos werden auch die Lichtsysteme immer ausgefeilter und besser auf den Autofahrer abgestimmt, indem tageslichtähnliche Lichtverhältnisse simuliert oder Kurven ausgeleuchtet werden. Dies trägt zur Entlastung des Autofahrers und zur Verkehrssicherheit aller bei. Doch nach wie vor gibt es Automodelle, die mit älteren Lichtsystemen ausgestattet sind und einen größeren Umfang an manueller Einstellungsarbeit mit sich bringen. Nichtsdestotrotz steht das ordnungsgemäße Funktionieren der Autobeleuchtung und das Sicherheitsbewusstsein des Autofahrers im Vordergrund. Bei Bedarf lassen sich manche Leuchten wie die Tagfahrleuchte nachrüsten.
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