Ganzjahres- oder Winterreifen – Worin unterscheiden sie sich?

Ganzjahres- oder Winterreifen – Worin unterscheiden sie sich?

An den Fahrzeugreifen treffen Fahrbahn und Fahrwerk aufeinander. Dort findet die Übertragung der während der Fahrt entstehenden Kräften statt. Die Reifen sind von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit, den Komfort und die Effizienz des Fahrzeugs.

Die wichtigsten Reifeneigenschaften sind die Kontur, das Profil, das Material, die Konstruktionsform und das Herstellungsverfahren. Diese beeinflussen maßgeblich die Fahrstabilität, die Anfälligkeit des Wagens für Aquaplaning, den Kraftschluss bei Trockenheit, Nässe, Schnee und Eis, den akustischen und mechanischen Komfort sowie den Kraftstoffverbrauch. 

Den verschiedenen Anforderungen optimal zu genügen, ist mit einem einzigen Reifentyp schwierig. Mit Ganzjahresreifen wird versucht, dies zu erreichen. Sie kombinieren bestimmte Eigenschaften von Sommer- und Winterreifen und sollen das gesamte Jahr über unter verschiedenen meteorologischen Bedingungen tauglich sein. Bei strengen Wintern und extremen Sommern hat sich allerdings meist die Verwendung von Winter- und Sommerreifen im Straßenverkehr bewährt. 

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Aufbau und Materialien

Ein Reifen besteht im Grunde aus Gummi, Stahldrähten und Textilien. Es können grob vier Komponenten unterschieden werden:

  • Der Laufstreifen. Er umgibt die Karkasse und stellt die Kontaktfläche zwischen Reifen und Fahrbahn her. Je nach Eignung als Sommer-, Winter- oder Ganzjahresreifen weist er eine spezifische Gummimischung und ein spezifisches Profil auf. Das Profil spielt eine wesentliche Rolle für das Verhalten bei Aquaplaning und Nässe.
  • Die Gürtellagen. Sie bestehen aus mehreren geschichteten Corden aus Stahl. Die Gürtellagen reduzieren aufgrund ihrer Steifigkeit die Bewegungen der Aufstandsfläche.
  • Die Karkasse. Sie besteht aus mehreren Gewebeschichten und trägt das Gros der Kräfte. Diese Schichten werden von Drahtsträngen fixiert, die von den Reifenwulsten umgeben sind.
  • Die Reifenwulste mit Drahtkern. Sie bieten dem Reifen festen Halt auf den Felgen und dichten ihn ab. Dadurch ermöglichen sie den Druckaufbau im Reifen.

Sommerreifen

Dieser Reifentyp genügt den Anforderungen, die während der milden Jahreszeiten gegeben sind. Typischerweise bieten Sommerreifen den besten Kraftschluss zwischen 5 ℃ bis 40 ℃. Die Gummimischung dieser Reifen ist eher hart, sodass der Reifen auch bei höheren Temperaturen die notwendige Steifigkeit beibehält.

Dieser Reifentyp weist den Vorteil auf, dass er aufgrund der härteren Gummimischung besonders Tauglich für hohe Geschwindigkeiten ist und auch bei hohen Temperaturen einem geringen Verschleiß unterliegt. 

Nachteil ist wiederum die geringe Tauglichkeit bei niedrigen Temperaturen. Dann bieten billiger Sommerreifen aufgrund der Gummimischung und des Profils einen vergleichsweise geringen Kraftschluss.

Winterreifen

Winterreifen

Dieser Reifentyp ist, wie der Name verrät, für Fahrten bei niedrigen Temperaturen und feuchter Witterung ausgelegt. Im Temperaturbereich zwischen -20 ℃ bis 10 ℃ bieten er den besten Kraftschluss. Auch bei niedrigen Temperaturen bleibt die Gummimischung des Reifens elastisch.

Vorteil dieser Reifen ist, dass sie wegen der vergleichsweise weichen Gummimischung und des speziellen Profils eine gute Traktion auch bei niedrigen Temperaturen und vereister Fahrbahn bieten. Allerdings haben Winterreifen den Nachteil, dass sie bei höheren Temperaturen einem deutlichen Reifenverschleiß unterliegen. 

In Deutschland gilt die sogenannte situative Winterreifenpflicht. Demnach müssen Fahrzeuge eine Bereifung aufweisen, die bei winterlichen Witterungsbedingungen, z. B. bei Schnee oder Glätte, eine ausreichende Verkehrssicherheit gewährleisten.

Ganzjahresreifen

Ganz- oder Allwetterreifen stellen einen Kompromiss zwischen den Eigenschaften von Winter- und Sommerreifen dar. Sie sind vor allem für den Einsatz bei gemäßigter winterlicher und sommerlicher Witterung geeignet und sollen eine breite Palette an Anforderungen erfüllen.

Größter Vorteile von Ganzjahresreifen ist, dass sie nicht zweimal im Jahr zur Winter- bzw. Sommersaison gewechselt werden müssen. Das spart Zeit, Geld und Lagerraum.

Die Allgemeintauglichkeit von Allwetterreifen wird bei extremen Witterungsbedingungen jedoch zum Nachteil. Sind die Temperaturen extrem niedrig und liegt viel Schnee auf der Straße, erreichen sie nicht die Wintertauglichkeit von Winterreifen, da sie weniger Lamellen besitzen und ihre Gummimischung nicht so weich ist. Sind die Temperaturen hingegen sehr hoch, unterliegt der Allwetterreifen einem vergleichsweise höheren Verschleiß und führt zu einem höheren Kraftstoffverbrauch als ein Sommerreifen, da seine Gummimischung wiederum zu weich ist.

Ganzjahresreifen

Woran erkenne ich Winterreifen und Ganzjahresreifen?

Sommerreifen haben meist keine besondere Kennzeichnung für ihre Sommertauglichkeit, sie besitzen nur die normale alphanumerische Reifenkennzeichnung auf der Reifenflanke. Einige Modelle sind mit der Kennung M+S versehen. Sommerreifen haben allgemein Längsrillen und breitere Profilblöcke, die kaum Lamellen aufweisen.

Neue Winterreifen lassen sich anhand der Kennzeichnung deutlich unterscheiden. Sie tragen an der Reifenflanke ein Bergpiktogramm mit Schneeflocke (Alpine-Symbol) und ggf. auch die Kennung M+S. Winterreifen besitzen auch ein spezifisches Profil mit Hochlamellen, also Profilblöcke mit zickzackförmigen Einschnitten. Dadurch bieten diese Reifen auch bei Schnee und Glätte eine vergleichsweise gute Haftung. 

Allwetterreifen sind ebenfalls mit dem Alpine-Symbol gekennzeichnet. Dieses Symbol attestiert, dass die Reifen auch bei winterlichen Witterungsbedingungen den Sicherheitsanforderungen der StVO entsprechen. Diese Reifen haben ein Profilbild, das Sommer- und Winterreifenprofile kombiniert. Sie besitzen Lamellen, die bei Schnee für Haftung sorgen, haben aber auch die für Sommerreifen typischen Längsrillen, die für das Ableiten von Wasser geeignet sind.

Was ist besser: Winterreifen oder Allwetterreifen?

Ganzjahresreifen oder Winterreifen? Das ist die Frage. Eindeutig lässt sie sich jedoch nicht beantworten. 

Die Wahl hängt vom jeweiligen Fahrverhalten und dem vorherrschenden Klima ab, in dem das Auto gefahren wird. Wichtig ist es, die Fahrsicherheit und die Wirtschaftlichkeit im Blick zu haben.

Tatsächlich kann die Allgemeintauglichkeit von Allwetterreifen bei extremen winterlichen oder sommerlichen Bedingungen zum Nachteil werden. Dieser Nachteil wird umso ausgeprägter, je häufiger unter diesen extremen Wetterbedingungen mit diesen Reifen gefahren wird. Bei sehr niedrigen Temperaturen kann einerseits die Fahrsicherheit kompromittiert, bei sehr hohen Temperaturen der Verschleiß unverhältnismäßig hoch sein.

Für wen lohnt es sich, Allwetterreifen zu nutzen?

Allwetterreifen sind von allem für Fahrzeughalter sinnvoll, die ihr Auto überwiegend in Regionen mit gemäßigten sommerlichen und winterlichen Witterungsbedingungen nutzen und deren jährliche Fahrleistung vergleichsweise niedrig ist.

Für Vielfahrer, die ihren Wagen hauptsächlich in Gegenden mit strengen Wintern und/oder heißen Sommern fahren, kann ein saisonaler Reifenwechsel hinsichtlich Sicherheit und Wirtschaftlichkeit von Vorteil sein.

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