Verstopfte Kraftstofffilter im Auto: Symptome von Defekten der Diesel- und Benzinfilter und ihre Funktionen

Kraftstofffilter: Symptome und Funktionen

Ungefilterter Kraftstoff kann durch Schmutzpartikel, Rost, Lackteilchen oder Wasser verunreinigt sein, obwohl die Kraftstoffqualität, insbesondere In Westeuropa, heutzutage standardmäßig hoch ist. Diese Substanzen müssen unbedingt entfernt werden, bevor der Kraftstoff in den Motor fließt, um Verschleiß sowie Defekte am Einspritzsystem oder in der Kraftstoffpumpe zu verhindern, die durch verstopfte Düsen oder die Schmutzpartikel selbst verursacht werden können. Um dies zu verhindern, wird jeder Verbrennungsmotor mit einem Kraftstofffilter versehen. Im Laufe der Zeit kann der Kraftstofffilter verstopfen, weshalb er regelmäßig gewechselt werden muss. Wenn Sie die Wartungsintervalle Ihres Autos einhalten, wird der Filter im Zuge der Inspektionen rechtzeitig gewechselt. Sie können dies aber natürlich auch selber machen. Wie das funktioniert und welche Symptome auf einen verstopften Kraftstofffilter hindeuten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Aufbau und Aufgaben eines Kraftstofffilters

Aufbau und Aufgaben eines Kraftstofffilters

Die Aufgabe der Kraftstofffilter besteht darin, den Kraftstoff von Schmutzpartikeln wie Rost, Lack, Pollen und anderen Verunreinigungen zu befreien bevor dieser in den Motor geleitet wird. Die Kraftstofffilter der modernen Einspritzsysteme müssen sehr hohen Anforderungen gerecht werden, da diese Systeme einen sehr hohen Reinheitsgrad des Kraftstoffs benötigen. Sogar kleinste Schmutzpartikel können hier großen Schaden anrichten, da sie zu Störungen oder zum Ausfall der Einspritzsysteme führen können. Zudem müssen die Filter eine große Toleranz gegenüber modernen Kraftstoffen mit einem hohen Biodiesel- oder Ethanolanteil und gegenüber Temperaturen im Bereich von -40 °C bis 100 °C aufweisen, um eine konstant hohe Filterleistung und Durchflussrate zu garantieren. Zudem müssen die Kraftstofffilter so konstruiert sein, dass sie bei einem Unfall nicht zerplatzen, wodurch Kraftstoff austreten würde.

Kraftstofffilter sind in verschiedenen Formen erhältlich. Dabei wird zwischen Kraftstofffilterelementen, Kraftstoffwechselfiltern und Kraftstoffleitungsfiltern unterschieden. Die Kraftstofffilterelemente sind mit einem eigenen Gehäuse im Motor installiert. Ein Kraftstoffwechselfilter kann noch Zusatzfunktionen enthalten, wie zum Beispiel einen Anschlussstutzen für eine Kraftstoffheizung, eine Wasserablassschraube oder einen Wasserstandsanzeiger. Der Kraftstoffleitungsfilter (Inline) wird direkt in der Kraftstoffleitung installiert und kann aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff hergestellt werden. Bei der Wartung werden alle drei Arten als Einheit aus Gehäuse und Filterelement ausgetauscht.

Zusätzlich zur unterschiedlichen Bauform muss auch noch zwischen Benzinfiltern und Dieselfiltern unterschieden werden. Im Gegensatz zum Benzinfilter, der sich meist als Zwischenstück in der Kraftstoffleitung befindet, ist der Dieselfilter ein eigenständiges Bauteil, das im Motorraum eingebaut wird. Der Diesel gelangt durch einen Anschluss am oberen Ende in den Filter, wird gereinigt und anschließend durch einen zweiten Anschluss zum Motor geleitet. Dadurch setzt sich das Filterpapier (Membran im Inneren des Filters) immer mehr mit Schmutzpartikeln und Verunreinigungen zu, sodass es irgendwann erforderlich wird, die Kraftstofffilter auszutauschen.

Symptome eines verstopften Kraftstofffilters

Symptome eines verstopften Kraftstofffilters

Wann ein Kraftstofffilter gewechselt werden muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die dazu führen, dass der Filter den Kraftstoff nicht mehr ausreichend reinigen kann, da seine Aufnahmekapazität erreicht ist.

 Zu diesen Faktoren gehören: 
  • i Kraftstoffqualität
  • i jährliche Fahrleistung
  • i Alter der Verschleißteile

Normalerweise ist es völlig ausreichend, den Kraftstofffilter im Rahmen der Inspektions- und Wartungsintervalle zu wechseln. Es kann jedoch vorkommen, dass der Filter schon früher verstopft und dementsprechend eher ausgetauscht werden muss, um im schlimmsten Fall einen Motorschaden zu vermeiden.

 Einen verstopften Diesel- oder Benzinfilter kann man anhand folgender Symptome erkennen: 
  • ! Ruckeln des Fahrzeugs bei der Gasannahme
  • ! Leistungsverlust
  • ! Aufleuchten der Motorkontrollleuchte
    Motorkontrollleuchte
  • ! schlechte Gasannahme beim Beschleunigen
  • ! Probleme beim Starten des Motors
  • ! Motor geht während der Fahrt ohne ersichtlichen Grund aus

Folgen eines verstopften Kraftstofffilters

Auch wenn diese Anzeichen auf den ersten Blick gar nicht so gravierend wirken, sollten Sie trotzdem zeitnah kontrollieren, ob diese Symptome auf einen verstopften Kraftstofffilter zurückzuführen sind. Denn durch einen Kraftstoffmangel kommt es zu einer unsauberen Verbrennung im Motor, wodurch dieser mehr Schadstoffe produziert und immer mehr verrußt. Dadurch können schädliche Ablagerungen entstehen und im schlimmsten Fall ein Motorschaden verursacht werden. Außerdem wird dadurch der Kraftstoffdurchfluss behindert, wodurch der Motor nur noch eine reduzierte Leistung bringt und nicht mehr rund läuft. Fährt man zu lange mit einem verstopften Kraftstofffilter kann es zu Folgeschäden wie zum schnelleren Verschleiß und Verstopfen der Injektoren und Einspritzdüsen kommen, deren Reinigung wiederum zusätzliche Arbeit und zusätzliche Kosten verursachen würde.

Kraftstofffilter wechseln

Kraftstofffilter wechseln

Da der Kraftstofffilter einem natürlichen Verschleiß durch Verstopfung unterliegt, muss er in regelmäßigen Intervallen gewechselt werden, meistens zwischen 30.000 und 90.000 km, je nach Kraftstoffqualität, Fahrzeughersteller und Filtertyp. Dies erfolgt in der Regel im Zuge der vorgeschriebenen Inspektionen und Wartungsarbeiten. Aufgrund der leichten Zugänglichkeit in den meisten Autos können Sie den Kraftstofffilter auch selber wechseln. Dafür benötigen Sie nur die folgenden Werkzeuge: Schraubenzieher, Schraubenschlüssel, Lappen oder Tuch, Hebebühne oder Grube für den Wechsel des Benzinfilters, Behälter zum Auffangen des Kraftstoffs, Handschuhe und eine Schutzbrille.

 Gehen Sie beim Wechsel des Kraftstofffilters wie folgt vor: 
  1. Vorbereitung: Suchen Sie einen Ort, der für ausreichend Belüftung sorgt und an dem sich keine Zündquellen befinden, da der hochentzündliche Kraftstoff beim Filterwechsel austreten kann. Da er als Gefahrstoff nicht in den Abfluss gehört, halten Sie einen sauberen Behälter zum Auffangen des Kraftstoffs bereit.
  2. Kraftstofffilter finden: Achten Sie darauf, dass das Auto abgekühlt ist bevor Sie mit der Arbeit anfangen. Die Teile im Motorraum können sehr heiß sein und dürfen nicht berührt werden. Der Benzinfilter befindet sich in der Regel in der Kraftstoffleitung am Fahrzeugboden auf Höhe des Fahrersitzes, wohingegen der Dieselfilter im Motorraum zu finden ist.
  3. Kraftstofffilter lösen: Es empfiehlt sich, ein Foto zu machen bevor Sie mit der Arbeit beginnen, damit Sie die Leitungen anschließend wieder genauso anbringen können wie sie vorher waren. Lösen Sie nun die Schraube, um die Klammer oder Schelle zu entfernen, mit der der Filter gesichert ist.
  4. Leitungen lösen: Beim Lösen der Leitungen tritt Kraftstoff aus, der auf keinen Fall mit der Haut in Berührung kommen darf. Daher sollten Sie Handschuhe und eine Schutzbrille tragen und einen ausreichend großen Behälter verwenden, um den Kraftstoff aufzufangen. Ziehen Sie nun die Leitungen ab. Falls diese festsitzen, können Sie einen Schraubendreher zur Hilfe nehmen.
  5. Demontage und Montage des neuen Filters: Arbeiten Sie zügig, damit möglichst wenig Kraftstoff austritt. Entfernen Sie den alten Filter und setzen Sie den neuen ein. Die Einbaurichtung des neuen Kraftstofffilters ist mit einem Pfeil gekennzeichnet, der vom Tank zum Motor zeigen muss. Schieben Sie die Leitungen wieder genauso weit auf wie sie beim alten Filter waren. Montieren Sie die Schelle und ziehen Sie diese fest, sobald Sie sich vergewissert haben, dass sich Filter und Leitungen an der richtigen Position befinden.
  6. Filter mit Kraftstoff befüllen und testen: Schalten Sie die Zündung 3 Mal für 30 Sekunden ein, die Beleuchtung und der Bordcomputer müssen dabei anspringen, der Motor aber noch nicht gestartet werden. Dadurch wird die Pumpe aktiviert, um Kraftstoff aus dem Tank zu ziehen. Starten Sie anschließend das Auto. Es ist möglich, dass Sie hierfür mehrere Versuche benötigen, da die Luft erst noch aus dem System verdrängt werden muss. Der Anlasser sollte jedes mal maximal für ein paar Sekunden betätigt werden, gefolgt von einer 10-sekündigen Pause, um Leitungen und Batterie nicht zu stark zu belasten. Wenn das Auto nach ein paar Versuchen anspringt, war ihre Arbeit erfolgreich und Sie können den zuvor ausgetretenen Kraftstoff in den Tank füllen oder, falls er verschmutzt ist, vorschriftsgemäß entsorgen.

Fazit

Da der Kraftstofffilter im Laufe der Zeit immer mehr zusetzt und irgendwann verstopft, muss er in regelmäßigen Abständen gewechselt werden, um Folgeschäden wie verstopfte Einspritzdüsen und Motorschäden zu vermeiden. Wie oft der Kraftstofffilter Ihres Diesels oder Ihres Benziners gewechselt werden muss, hängt dabei stark vom Filtertyp, Fahrzeug und der Kraftstoffqualität ab. Der Filter kann relativ einfach und schnell selbst gewechselt werden. Wenn Sie es sich jedoch nicht zutrauen, den Benzin- oder Dieselfilter selbst zu wechseln, können Sie dies natürlich auch in einer Werkstatt machen lassen. Hier fallen allerdings höhere Kosten an, da zusätzlich zu den reinen Materialkosten (Benzinfilter in Erstausrüsterqualität ab 35 Euro und Dieselfilter ab 20 Euro) natürlich noch die Kosten für den Arbeitsaufwand anfallen, da zum reinen Filterwechsel noch das Entlüften, Entwässern und Auffüllen mit Kraftstoff hinzukommen. Dafür braucht ein Experte je nach Einbaulage des Filters zwischen 30 und 60 Minuten, weshalb mit Kosten von insgesamt 120 bis 230 Euro zu rechnen ist.

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