Motorrad waschen: So reinigst du dein Bike richtig

Motorrad waschen

Die ersten schönen Frühlingstage verlocken so manche*n Motorradfahrer*in dazu, die erste längere Tour nach der Winterpause zu unternehmen. Doch wer viel fährt, muss sein Bike anschließend auch wieder von Schmutz, Bremsstaub, Insekten und Vogelkot reinigen. Dies ist nicht nur aus optischen Gründen notwendig, sondern dient zusätzlich dazu, den Wert deines Zweirads zu erhalten und erlaubt es dir, drohende Mängel und Defekte rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen sowie Rost zu vermeiden. Daher solltest du dein Motorrad von Hand reinigen. In diesem Artikel erfährst du, was hierbei besonders zu beachten ist und welche Reinigungsmittel und anderen Utensilien du benötigst.

Darf ich mein Motorrad zuhause waschen?

Aus Umweltschutzgründen ist es im Wasserhaushaltsgesetz genau geregelt, an welchen Orten es erlaubt ist, ein Motorrad sauber zu machen. Grundsätzlich verboten ist dies auf unbefestigten Wegen und in Wasserschutzgebieten. Verstößt du dagegen, können Bußgelder in Höhe von bis zu 50 000 Euro auf dich zukommen. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es jedoch erlaubt, Fahrzeuge auch auf dem eigenen Grundstück zu reinigen. Dazu muss jedoch zwingend ein Anschluss an die öffentliche Kanalisation sowie eine Vorrichtung zum Auffangen von Öl und Chemikalien vorhanden sein, da diese auf keinen Fall ins Grundwasser gelangen dürfen. Wenn du dir unsicher bist, ob dein Grundstück diese Voraussetzungen erfüllt, kannst du dich bei deiner zuständigen Gemeinde erkundigen, ob du dein Motorrad zuhause waschen darfst oder nicht.

Öffentliche Waschbox als Alternative

Alternativ hast du die Möglichkeit, dein Zweirad an einer Tankstelle oder in einer öffentlichen Waschbox zu reinigen. Ist dort ein Hochdruckreiniger vorhanden, solltest du jedoch vorsichtig damit umgehen. Dabei ist zu beachten, dass du den Strahl aus einiger Entfernung auf dein Bike und deine Reifen richtest und nicht zu lange auf eine Stelle zielst, um Schäden zu vermeiden. Daher empfiehlt es sich, den Hochdruckreiniger nur dosiert zu nutzen oder einen Schwamm und Bürsten zu verwenden sowie starke Verschmutzungen im Vorfeld einzuweichen.

Wenn es einmal schnell gehen soll  – die Motorradwaschanlage

Wenn dir die Handwäsche zu lange dauert oder zu umständlich ist, kannst du auch eine speziell entwickelte Waschanlage aufsuchen, um dein Motorrad reinigen zu lassen. Dies erfolgt vollautomatisch in einer Waschkabine, dauert nur ein paar Minuten und kostet zwischen 7 und 10 Euro. Dabei wird das Bike, das maximal 2,50 m lang sein darf, auf einen Drehteller gestellt und mit speziellen Reinigungsmitteln und Wasser gereinigt sowie nach dem Waschvorgang getrocknet. Ähnlich wie bei Waschanlagen für Autos ist es hierbei auch oft notwendig kleine, schwer zugängliche Stellen von Hand zu säubern. Ein großer Nachteil dieser Waschanlagen ist, dass es in Deutschland noch nicht besonders viele gibt. Wenn du allerdings zum Beispiel in Berlin, Recklinghausen oder Oberhausen wohnst, kannst du von diesem Service profitieren. Weitere Orte kannst du einer Liste vom ADAC entnehmen.

Welche Motorrad-Reinigungsmittel und sonstigen Utensilien benötige ich?

Wenn du dein Motorrad richtig putzen und dafür spezielle Reinigungsmittel verwenden möchtest, solltest du unbedingt darauf achten, dass dein Zweirad nicht in der prallen Sonne steht und vor der Reinigung abgekühlt ist. Dadurch wird die gewünschte Wirkung nicht beeinträchtigt und Flecken können vermieden werden. Außerdem solltest du dir zuerst die Herstellerhinweise zur Anwendung durchlesen, die Einwirkzeiten der Mittel einhalten und alle behandelten Teile anschließend gründlich mit Wasser abspülen bis sich kein Schaum mehr bildet.

 Im Allgemeinen werden die folgenden Utensilien benötigt: 
 Alternativ dazu bieten sich auch die folgenden Hausmittel zum Putzen deines Motorrads an: 
  • i Glasreiniger, Lappen und Zahnbürste zur Reinigung der Bremsen
  • i Backofenspray zum Reinigen des Brennraums und der Ventile, das mehrere Stunden einwirken muss und dann problemlos abgewischt werden kann
  • i Mehl und Baumwolltuch, um Chromteile wieder auf Hochglanz zu polieren
  • i Gebissreiniger und destilliertes Wasser zur Reinigung der Reflektoren der Scheinwerfer
  • i Heißluftfön zum Entfernen alter Aufkleber
  • i Fettreiniger ohne scheuernde Partikel oder Backofenspray zum Reinigen der Alufelgen
  • i Backpulver und fusselfreies, feuchtes Baumwolltuch zum Reinigen des Vergasergehäuses
  • i Mischung aus Salz und Essig, damit Kupferteile wieder richtig glänzen
  • i Zwei bis drei Esslöffel Zitronensäure und ein Liter Wasser zum Reinigen der Alu-Druckgussteile
  • i Unverdünnter Essigreiniger und Bürste für Zahnzwischenräume oder Pfeifenreiniger zum Reinigen der Düsen und Nadeln

Wie wasche ich mein Motorrad richtig?

Wie wasche ich mein Motorrad richtig

Wenn du einen geeigneten Ort gefunden hast und dein Motorrad ausreichend abgekühlt ist, kannst du mit der Reinigung anfangen.

 Gehe dazu am besten folgendermaßen vor: 
  1. Einweichen von starken Verschmutzungen: Spritze dein Motorrad zuerst mit einem Wasserschlauch ab, um hartnäckigen Schmutz einzuweichen und die anschließende Wäsche zu vereinfachen. Sprühe dann das Motorrad-Reinigungsmittel auf und achte dabei darauf, dass du auch die verdeckten Stellen einsprühst.
  2. Reinigung des Motorrads: Nach der auf dem Mittel angegebenen Einwirkzeit kannst dein Zweirad mit einem Schwamm und Wasser gründlich von Hand sauber schrubben. Wasche dabei den Schwamm regelmäßig aus, um den Lack und andere empfindliche Teile nicht mit Steinchen und Schmutzpartikeln zu zerkratzen. Falls sich hartnäckige Insektenrückstände nur schwer entfernen lassen, kannst du einen Insektenentferner oder einen Insektenschwamm nutzen. Zum Reinigen der Motorradfelgen, der Federn und der Motorrippen empfiehlt sich die Verwendung einer speziellen Bürste oder einer haushaltsüblichen Flaschenbürste. Sobald du damit fertig bist, kannst du dein Motorrad mit dem Schlauch abspülen bis kein Schaum mehr vorhanden ist.
  3. Kettenreinigung: Schmutz sammelt sich auch häufig an der Motorradkette an, weshalb sie ca. alle 1500 km gründlich gereinigt werden sollte. Säubere sie jedoch möglichst vor der eigentlichen Motorradwäsche, damit das schon saubere Bike nicht anschließend wieder verdreckt ist. Bei starker Verschmutzung kannst du eine Stahlbürste verwenden. Trage im Anschluss ein Kettenreinigungsmittel auf und lasse es lang genug einwirken. Nachdem du es anschließend abgewaschen hast, musst du die Kette noch mit einem speziellen Kettenfett einschmieren, um sie vor Feuchtigkeit und Rost zu schützen.
  4. Bremsenreinigung: Hierfür kann entweder ein spezieller Bremsenreiniger oder Gebissreiniger verwendet werden. Dies ist wichtig, um die Leistung der Bremsen zu bewahren und Quietschgeräusche zu reduzieren.
  5. Reinigung der Aluminium- und Chromteile: Verwende am besten eine spezielle Politur, um deine Felgen, den Endschalldämpfer und andere Teile aus Aluminium und Chrom, wie beispielsweise auch die Gabelstandrohre, zu reinigen.
  6. Pflege des Motorradsitzes: Reinige den Sitz deines Zweirads entweder mit einem speziellen Pflegemittel für Leder/Kunstleder oder haushaltsüblichem Spülmittel und einem weichen, fusselfreien Mikrofasertuch.
  7. Politur des Motorrads: Nach der gründlichen Reinigung, muss das Bike sorgfältig abgetrocknet werden. Dies geht am besten mit einem Ledertuch. Trage danach mit einem weichen Mikrofaser- oder Poliertuch ein Lackpflegemittel auf die lackierten Teile auf, um sie wieder auf Hochglanz zu polieren und sie vor aggressiven Schmutzpartikeln und Umwelteinflüssen zu schützen.

Fazit

Damit dein Bike stets glänzt, du die Entstehung von Rost vermeidest und mögliche Defekte frühzeitig erkennen und beheben kannst, ist eine regelmäßige Reinigung notwendig. Hierfür gibt es spezielle Motorrad-Reinigungssets, aber auch viele Hausmittel, die sich für eine schonende Wäsche von Hand anbieten. Die Nutzung eines Hochdruckreinigers ist möglichst zu vermeiden, da dieser bei einer Fehlanwendung schnell Schäden an Kunststoffteilen, Reifen und anderen Komponenten verursachen kann. Achte auf jeden Fall darauf, dein Zweirad nach der Reinigung gründlich mit einem Ledertuch abzutrocknen und schwer zugängliche Bereiche vorsichtig mit Druckluft zu trocknen. 

Ihr Profil ist Ihr persönlicher Assistent

Es dient der Autokostennachverfolgung, als Serviceheft und Teileaustauschplaner sowie als Notizen- und Dokumentenablage.