Motorradführerschein: Das bedeuten die Klassen A, A1, A2 und AM

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Wenn Sie ein Motorrad fahren wollen, brauchen Sie einen Führerschein und einen richtigen Motorradhelm. Je nach Alter, Fahrzeugtyp und Motorleistung unterscheidet sich, welche Fahrerlaubnis notwendig ist. In Deutschland gibt es dafür verschiedene Motorradführerscheinklassen, die genau regeln, welche Motorräder oder Roller gefahren werden dürfen. Die Klassen A, A1, A2 und AM decken dabei unterschiedliche Bedürfnisse und Altersstufen ab. Wir erklären Ihnen im Folgenden, welche Voraussetzungen gelten und welche Fahrzeuge mit welcher Klasse gefahren werden dürfen.

Welche Motorradführerscheine gibt es?

Für Motorradfahrer*innen gibt es in Deutschland vier Führerscheinklassen: AM, A1, A2 und A. Für was diese Klassen konkret stehen, erklären wir Ihnen im Folgenden:

Die Klasse A1 – ab 16 Jahren

Mit der Klasse A1 können Jugendliche ab 16 Jahren Leichtkrafträder mit bis zu 125 cm³ Hubraum und einer maximalen Leistung von 11 kW fahren. Auch dreirädrige Kraftfahrzeuge bis 15 kW sind inbegriffen. Voraussetzung für den Erwerb ist eine theoretische und praktische Ausbildung, die auf die sichere Beherrschung der Fahrzeuge ausgelegt ist.

Die Klasse A2 – ab 18 Jahren

Die Klasse A2 kann ab 18 Jahren erworben werden und berechtigt zum Fahren von Motorrädern mit einer Höchstleistung von 35 kW und einem Verhältnis von Leistung zu Gewicht von höchstens 0,2 kW/kg.

Die Klasse A – ab 20 / 24 Jahren

Die höchste Stufe ist die Klasse A, die zum Fahren aller Motorräder ohne Leistungsbegrenzung berechtigt. Diese Lizenz kann entweder direkt (ab 24 Jahren) oder über den sogenannten Aufstieg im Stufenmodell nach zwei Jahren Besitz der Klasse A2 erworben werden. Für den Führerschein der Klasse A sind insgesamt 16 Theorieeinheiten vorgeschrieben: 12 Doppelstunden Grundstoff und 4 Doppelstunden Zusatzstoff.

Klasse AM

Mit der Klasse AM dürfen leichte zweirädrige oder dreirädrige Kleinkrafträder sowie vierrädrige Leichtkraftfahrzeuge gefahren werden, die maximal 45 km/h schnell sind. Der Erwerb ist je nach Bundesland bereits ab 15 oder 16 Jahren möglich. Fahrten ins Ausland sind jedoch erst nach dem 16. Geburtstag erlaubt.

Was beinhaltet die neue Klasse B196?

Die Klasse B196 ist eine Erweiterung der Autofahrerlaubnis (Klasse B) und erlaubt das Fahren von Leichtkrafträdern bis 125 cm³ Hubraum, einer maximalen Leistung von 11 kW und einem Leistungsverhältnis von maximal 0,1 kW/kg – ohne einen separaten Motorradführerschein erwerben zu müssen.

Voraussetzungen für B196 sind:

  • Mindestalter 25 Jahre
  • Mindestens 5 Jahre Besitz der Klasse B
  • Absolvierung einer zusätzlichen Fahrerschulung in einer Fahrschule (Theorie und Praxis, keine Prüfung erforderlich)

Mit der B196-Erweiterung können Sie also kleine Motorräder und Roller fahren.

Ab wann darf man Motorrad fahren?

Ab wann darf man Motorrad fahren

Der Zeitpunkt, ab wann man Motorrad fahren darf, hängt von der angestrebten Klasse und dem Alter ab. Beim erstmaligen Erwerb eines Motorradführerscheins, etwa der Klasse AM oder A1, können Jugendliche bereits ab 15 bzw. 16 Jahren starten. Dazu gehört eine theoretische Ausbildung, in der wichtige Verkehrsregeln, Fahrtechnik und Sicherheitsaspekte vermittelt werden. Neben den normalen Fahrstunden sind insgesamt 12 Sonderfahrten mit dem Motorrad vorgeschrieben: 5 Überlandfahrten, 4 Autobahnfahrten und 3 Fahrten bei Nacht.

Abhängig von der bisherigen Klasse können spätere Erweiterungen wie der Aufstieg zu A2 oder A erleichtert werden, was oft mit einer verkürzten Ausbildung verbunden ist.

Was ist der Stufenführerschein?

Der Stufenführerschein ermöglicht es, schrittweise in eine der höheren erlaubten Klassen aufzusteigen. Wer beispielsweise die Klasse A2 besitzt, kann nach zwei Jahren durch eine praktische Prüfung die Klasse A erwerben – ganz ohne zusätzliche komplette Ausbildung. Dieses System erleichtert den Zugang zu leistungsstärkeren Motorrädern. Der erleichterte Aufstieg in höhere Motorradklassen ermöglicht es Fahrern und Fahrerinnen, nach einiger Erfahrung leistungsstärkere Fahrzeuge zu fahren, ohne eine vollständige Ausbildung absolvieren zu müssen.

Gibt es eine Probezeit beim Motorrad?

Ja, auch beim Motorradfahren gilt die Probezeit. Wer zum ersten Mal einen Führerschein für eine der niedrigeren Klasse oder eine Motorradklasse wie A1, A2 oder A erwirbt, durchläuft eine zweijährige Probezeit. Wer gegen Verkehrsregeln verstößt, den bzw. die erwarten besondere Konsequenzen, wie zusätzlichen Doppelstunden-Grundstoff in einer Nachschulung oder sogar einer Verlängerung der Probezeit. Besonders wichtig ist während der Probezeit, die in den praktischen Fahrstunden erlernten Sicherheitsstandards konsequent umzusetzen.

Was gilt für Altführerschein-Inhaber und -Inhaberinnen?

Altführerschein-Inhaber*innen profitieren oft von Übergangsregelungen. Bestimmte Motorradklassen können durch bereits vorhandene Führerscheine automatisch abgedeckt sein – etwa durch eine der enthaltenen Klasse in der alten Fahrerlaubnis.
Wer seinen Führerschein vor bestimmten Stichtagen gemacht hat, darf häufig Motorräder fahren, ohne eine zusätzliche Prüfung ablegen zu müssen.

Was kostet der Motorradführerschein?

Wer den Motorradführerschein machen möchte, sollte sich frühzeitig auf die Suche nach der richtigen Fahrschule sowie über die anfallenden Kosten informieren, da diese je nach Führerscheinklasse, Fahrschule inkl. Lernmaterial und individuellem Ausbildungsbedarf variieren können. Ein Preisvergleich von Fahrschulen in Ihrer Umgebung lohnt sich daher in jedem Fall, um die für Sie beste Kombination aus Preis und Leistung zu finden. Die nachfolgende Tabelle vermittelt Ihnen einen groben Überblick über die Preise:

KostenpunktBeispiel 1 (untere Preisspanne)Beispiel 2 (Obere Preisspanne)
Anmeldegebühr Fahrschule250 €600 €
Sehtest, Erste-Hilfe-Kurs und biometrisches Passbild60 €80 €
Übungsfahrten600 €1200 €
Sonderfahrten480 €1200 €
Theorieprüfung70 €270 €
Praxisprüfung300 €500 €
Ausstellung Führerschein45 €45 €
Gesamtbetrag1805 €3895 €

Motorradführerschein: Wie lange gültig?

Ein Motorradführerschein der Klassen AM, A1, A2 oder A bleibt grundsätzlich lebenslang gültig. Führerscheine, die seit dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurden, müssen jedoch alle 15 Jahre erneuert werden. Dabei handelt es sich nur um den Austausch des Dokuments – eine erneute Ablegung der Fahrprüfung ist nicht erforderlich.

FAQ

⚠ Was ist besser, A1 oder A2?

Ob A1 oder A2 besser ist, hängt vom Alter, den Fahranforderungen und den gewünschten Fahrzeugen ab. Wer von Anfang an stärkere Motorräder fahren möchte, sollte direkt die höhere Klasse A2 anstreben, da sie mehr Möglichkeiten bietet.

⚠ Was kostet der Führerschein Klasse A, wenn man Klasse B schon hat?

Wer bereits die Klasse B besitzt und den Motorradführerschein der Klasse A machen möchte, wechselt in eine nächsthöhere Klasse. Dadurch kann die theoretische Ausbildung teilweise verkürzt werden, dennoch fallen für die praktische Ausbildung und die Prüfungen weiterhin erhebliche Kosten an.

⚠ Warum ist der Motorradführerschein so teuer?

Der Motorradführerschein ist deshalb so teuer, weil neben den festen Kosten für Theorieunterricht, Prüfungsgebühren und Ausrüstung auch viele benötigte Fahrstunden anfallen.

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