- 1 Wann genau macht die Reparatur des Reifens Sinn und wann sollte lieber ein neuer Reifen montiert werden?
- 2 Welche Kosten kommen bei einer Reparatur eines Reifens auf mich zu?
- 3 Ist es auch erlaubt, einen Reifen selbst zu reparieren?
- 4 Dichtmittel oder Butylrundschnur – ist damit der Schaden behoben?
Jedem Autofahrer ist es bestimmt schon einmal passiert: die Reifenpanne. Meist handelt es sich hier nur um einen Nagel oder einen Splitter von beispielsweise Glas im Reifen. Doch jeder noch so kleine Gegenstand im Reifen ist immer noch ein Fremdkörper, der die Oberfläche des Reifengummis beschädigt hat. Im Normalfall gilt folgende Regel: lassen Sie den Fremdkörper im Reifen stecken und suchen Sie möglichst schnell eine nahegelegene Werkstatt auf. Hier können Spezialisten sich das Missgeschick genauer ansehen und dann entscheiden, was zu tun ist. Doch nicht in jedem Fall muss immer gleich der Reifen komplett ausgetauscht werden. Wenn Sie nicht direkt einen Termin in einer Werkstatt bekommen und deshalb vorerst mit dem Reifen, in dem der Fremdkörper steckt, weiterfahren müssen, so sollten Sie unbedingt regelmäßig den Reifendruck prüfen. Im Normalfall kann hier keine Luft entweichen, solange Sie den Fremdkörper stecken lassen. Trotzdem sollten Sie sicher gehen und den Reifendruck im Auge behalten.
In jedem Fall muss bald ein Austausch oder eine Reparatur erfolgen. Doch wer repariert? Müssen Fachkräfte einer Werkstatt diesen Job erledigen oder kann ich diese Arbeit selbst in die Hand nehmen? Im Folgenden wollen wir uns mit diesen Fragen genauer befassen.
Wann genau macht die Reparatur des Reifens Sinn und wann sollte lieber ein neuer Reifen montiert werden?
Sofern es sich hier um einen Reifen handelt, welcher noch nicht lange genutzt wurde, und der über eine restliche Profiltiefe verfügt, mit der noch lange gefahren werden kann, macht es Sinn, den Reifen wieder in Stand setzen zu lassen. Sollten Sie allerdings herausfinden, dass kaum noch restliches Profil an der Lauffläche des Reifens zu sehen ist, dann macht der Kauf eines neuen Reifens eher Sinn. Allerdings sollten Sie hier bedenken, dass ein Reifen alleine eigentlich niemals ausgetauscht werden sollte. Reifen werden entweder komplett ausgetauscht, oder aber Achsweise. Eine Reparatur des Reifens macht außerdem dann Sinn, wenn an dem Reifen bisher noch keine weiteren Reparaturen vorgenommen wurden oder aber die Beschädigungen nur oberflächlich sind und ein gewisses Ausmaß nicht überschritten wird.
Sollten sich allerdings Risse oder anderen Schäden in der Lauffläche finden, welche größer sind als 4 mm, so sollte von einer Reparatur abgesehen werden. Denken Sie daran, dass es hier um Ihre Sicherheit geht und im Falle einer gefährlichen Situation im Straßenverkehr Ihr Leben vom Zustand der Reifen abhängen kann. Sollte Ihr Fahrzeug über Hochgeschwindigkeitsreifen verfügen, welche mit den Kennziffern V, W oder Y markiert sind, so wird dringend von der Reparatur eines defekten Reifens abgeraten. Sollten die Reifen regelmäßig hohen Geschwindigkeiten ausgesetzt sein, so laufen sie unter einer ganz anderen Belastung, bei der sichergestellt sein sollte, dass die Lauffläche sich im tadellosen Zustand befindet.
Welche Kosten kommen bei einer Reparatur eines Reifens auf mich zu?
In der Werkstatt angekommen, muss der beschädigte Reifen zuerst vom Fahrzeug demontiert werden, um besser inspiziert werden zu können. Bei der Reparatur wird dann meist die Warm- oder die Heißvulkanisation verwendet. Dieser Vorgang kostet die Fachleute bis zu zwei Stunden Arbeitszeit und wird um die 50 Euro kosten. Bei einer Kaltvulkanisation, welche zur Reparatur eines simplen Nagellochs verwendet wird, kann mit Kosten von bis zu 25 Euro gerechnet werden.
Ist es auch erlaubt, einen Reifen selbst zu reparieren?
Grundsätzlich ist es erlaubt, einen Reifen selbst zu reparieren. Sie sollten hier allerdings Folgendes wissen: wenn Sie sich zutrauen, einen Reifen selbst zu reparieren, sollte Ihnen bewusst sein, dass danach keine Fachwerkstatt mehr an diesem Reifen Reparaturen durchführen darf.
Wenn Sie von Notfalldichtmitteln Gebrauch machen möchten, um den beschädigten Reifen vorerst zu reparieren, so können Sie dies mit Hilfe eines Pannenhilfesets gerne tun. Doch auf lange Sicht werden Sie einen neuen Reifen kaufen müssen, denn eine Werkstatt kann aus technischen Gründen keinen Reifen mehr reparieren, den Sie als Laie vorher notdürftig repariert haben. Wenn Sie also nach einem Pannenset greifen und einen defekten Reifen mit Notfallabdichtungen bearbeiten wollen, sollten Sie sich Ihrer Sache sicher sein und über das nötige Grundwissen verfügen.
Dichtmittel oder Butylrundschnur – ist damit der Schaden behoben?
Wenn Sie sich eine Reparatur am Reifen zutrauen, da Sie über das nötige Know-How und ein Pannenhilfeset verfügen, so können Sie auf diverse Möglichkeiten zurückgreifen, um einen Reifen zu reparieren. Beim Kauf der meisten heutigen Fahrzeugmodelle ist bereits ein Pannenhilfeset für den Notfall an Bord. Ist dem nicht so, können Sie entweder in einem Online Shop oder aber in einer Fachwerkstatt ganz einfach eines erwerben. Meist müssen Sie hier nicht mehr als 30 Euro bezahlen.
Doch auf welche Art und Weise wird meistens repariert? Sollte Ihr Reifen nur über ein kleines Loch verfügen, welches beispielsweise durch einen Nagel entstanden ist, so kann ein gewisses Dichtmittel aus dem Set auf die betroffene Stelle gesprüht werden. Dies sorgt für eine Versiegelung des Loches von innen. Doch auch andere Artikel, wie die Butylrundschnur, sind besonders beliebt, um kleinere Schäden innerhalb kürzester Zeit zu beheben. Und bedenken Sie immer: all dies sind nur temporäre Lösungen, damit ist also der Schaden des Reifens nicht endgültig behoben.
Das Fazit und ein Tipp von AutoDoc: Für jeden Autofahrer ist die Vorstellung der absolute Horror: während der Fahrt platzt ein Reifen. Nach solch einer Panne führt kein Weg daran vorbei, den Reifen komplett austauschen zu lassen, am Besten paarweise an der betroffenen Achse. Doch kleinere Reifenpannen, wie beispielsweise ein Nagel, der sich in die Lauffläche des Reifens gebohrt hat, können auch repariert werden. Nun stellt sich die Frage: repariere ich selbst oder lasse ich Fachleute aus einer Werkstatt den Job machen? Spezialisten in einer Werkstatt sind natürlich die teurere Wahl, allerdings weiß man, dass man sich auf Spezialisten-Arbeit verlassen kann und auch später bei der Hauptuntersuchung keinen Ärger bei der Inspektion der Reifen bekommt. Möchten Sie lieber etwas Geld sparen, können Sie die Arbeit mit Hilfe eines Pannensets auch selbst in die Hand nehmen. Allerdings sollten Sie sich hier immer bewusst sein: Sie benötigen unbedingt das nötige Know-How und AutoDoc empfiehlt Ihnen ein umfangreiches Pannenset, um Ihre Arbeit gut zu machen und weiterhin sicher im Straßenverkehr unterwegs zu sein. Haben Sie einmal Hand an den Reifen angelegt, darf keine Werkstatt mehr den Reifen aufbessern. Außerdem: jedes Flicken eines Reifens ist nur temporär. Ein Reifenwechsel muss so oder so erfolgen, wenn Sie weiterhin sicher im Straßenverkehr unterwegs sein wollen.
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