Reinigung des Kühlsystems eines Autos mit Hausmitteln und Spülen mit Kühlwasser

So reinigen Sie das Kühlsystem eines Autos

Ihr Kühlsystem verhindert, dass Ihr Fahrzeugmotor überhitzt. Sollte dieses plötzlich vollständig versagen, dann hat dies schnell einen Motorschaden zur Folge. Insgesamt werden mehr als die Hälfte der Schäden am Fahrzeugmotor durch einen Mangel des Kühlsystems verursacht. Aus diesem Grunde lohnt sich eine regelmäßige Wartung und Pflege der dazugehörigen Komponenten. Dazu gehört auch, dass beispielsweise der Kühler von sich ansammelnden Verunreinigungen befreit werden muss. Dies gelingt mit einem speziellen Reiniger fürs Kühlsystem. Wie Sie diesen benutzen und wie Sie die Motorkühlung perfekt in Schuss halten, erklären wir Ihnen im folgenden Artikel.

Wann und warum sollten Sie Ihr Kühlsystem spülen?

Auch wenn Sie stets ein besonders hochwertiges Kühlmittel einsetzen, so kommt es im Laufe der Zeit dennoch zur Abnutzung von Schläuchen, der Wasserpumpe und den Wärmetauschern. Dies führt wiederum dazu, dass sich kleinste Partikel ablagern können. Solche Ablagerungen führen unter Umständen zur Verstopfung von feinsten Kanälen, sodass der Wärmeaustausch behindert wird. Aus diesem Grunde raten die meisten Fahrzeughersteller zu einer regelmäßigen Kühlsystemspülung. Dabei beträgt das vorgegebene Intervall in der Regel höchstens 10 Jahre beziehungsweise 30.000 gefahrene Kilometer. Wenn Sie genauere Angaben dazu wünschen, so finden Sie diese in der Regel im technischen Fahrzeughandbuch. Alternativ können Sie auch Ihre Fahrzeugwerkstatt oder aber Ihren Fahrzeughersteller befragen.

Wenn Sie Ihr Kühlkreislauf spülen, so hat dies, neben der Beseitigung von möglichen Verunreinigungen, einige weitere Vorteile. So wird die Schmierung aller Kühlsystembauteile erneuert, wenn Sie das komplette Kühlwasser auswechseln und dieses nicht nur immer wieder nachfüllen. Dies hilft auch die Lebensdauer ihrer Wasserpumpe zu verlängern. Darüber hinaus können Sie sich nach der Neubefüllung sicher sein, dass sich nur ein hochwertiges Kühlmittel im entsprechenden Kreislauf befindet. Da mit der Erneuerung des Kühlwassers in der Regel auch keine Entlüftung umfasst, müssen Sie sich auch keine Gedanken mehr darum machen, was passiert, wenn sich Luft im Kühlsystem befindet. Schlussendlich optimieren Sie den Schutz des Motors vor zu hohen Temperaturen. Durch den verbesserten Schutz vor Korrosion verhindern Sie Rost im Kühlwasser.

Wie läuft eine solche Reinigung ab?

Im einem ersten Arbeitsschritt beginnen Sie zunächst damit, den Kühler (also den Wärmetauscher) von außen gründlich von Schmutz zu befreien. Dabei ist insbesondere der Bereich um den Kühlerverschluss wichtig – schließlich soll keinesfalls zusätzlicher Dreck in den Kühlwasserkreislauf gelangen. Haben Sie dies erledigt, so ist ein guter Zeitpunkt um eine Sichtprüfung des Wärmetauschers durchzuführen. Dabei sollten Sie natürlich auf offensichtliche Lecks achten, aber auch auf Anzeichen von Korrosion beziehungsweise Rost. Solche Stellen können schnell neue Undichtigkeiten verursachen und sind dazu auch oft für eine mangelnde Leistung des Systems mitverantwortlich. Darüber hinaus sollten Sie sich auch die Verbindungsschläuche des gesamten Kühlsystems ansehen, insbesondere die Verbindungen zu Ihren Fahrzeugmotor. Dabei geht es neben mechanischen Beschädigungen ebenfalls um mögliche Undichtigkeiten.

das Ablassen des Kühlwassers

Nun folgt das Ablassen des Kühlwassers. Dazu benötigen Sie als allererstes ein ausreichend großes Gefäß, um die gesamte Kühlmittelmenge bequem auffangen zu können. Die Arbeitsflüssigkeit (und auch die späteren Spülflüssigkeiten) dürfen auf gar keinen Fall ins Grundwasser oder zum Ölabscheider gelangen, denn diese sind sehr giftig und umweltschädigend. Haben Sie dies erledigt, so positionieren Sie das Gefäß unterhalb der Ablassschraube am entsprechenden Ventil. Ziehen Sie nun Gummihandschuhe an, um diese Schraube zu öffnen. Manchmal ist dafür sogar ein Schraubenschlüssel notwendig, solle diese zu fest sitzen. Tropft das Kühlmittel nur noch langsam heraus, können Sie die Ablassschraube wieder hineinschrauben. Nun erfolgt die Spülung. Dazu füllen Sie frisches (am besten destilliertes) Wasser in den Ausgleichsbehälter sind. Sollte dieser extrem verschmutzt oder kaum noch als solcher zu erkennen sein, empfehlen wir Ihnen dringend einen Austausch des Autokühlwasserbehälters, um späteren Problemen vorzubeugen. Bei leichteren Verschmutzungen können Sie den Kühlmittelausgleichsbehälter manuell reinigen.

Nachdem Einfüllen des frischen destillierten Wassers müssen Sie dafür sorgen, dass die Arbeitsflüssigkeit im Kühlwasserkreislauf auch umgewälzt wird. Dies gelingt am einfachsten indem Sie Ihren Fahrzeugmotor einfach laufen lassen. Der fünfzehnminütige Betrieb im Leerlauf sollte dafür genügen. Im Anschluss muss Ihr Fahrzeugmotor wieder komplett herunterkühlen bevor Sie das Spülwasser ablassen können. Dabei dauert das Abkühlen in den meisten Fällen 1-2 Stunden. Achten Sie nicht darauf, dass Ihr Motor vor dem nächsten Schritt kalt ist, kann es durch die sehr heißen Dämpfe zu schmerzhaften Verbrühungen kommen. Im Anschluss können Sie das Kühlwasser wieder wie zuvor ablassen. Ist die Spülflüssigkeit stark verunreinigt, so kann sich der Einsatz spezielle Spülflüssigkeiten bzw. -zusätze lohnen. Konsultieren Sie dazu am besten die Gebrauchsanweisung Ihres Fahrzeugs sowie die der Spülflüssigkeit. Letztere darf keinesfalls die Dichtungen angreifen und muss auch mit allen im Kühlsystem verwendeten Metallen kompatibel sein.

Wie befülle ich mein Kühlsystem wieder neu und wie kann ich den Kühlkreislauf entlüften?

Wie befülle ich mein Kühlsystem wieder neu und wie kann ich den Kühlkreislauf entlüften

Am einfachsten gelingt Ihnen die Entlüftung direkt bei der Befüllung. Zunächst einmal sollten Sie das Kühlsystem entleeren, um es direkt im Anschluss mit der neuen, finalen Kühlflüssigkeit zu befüllen. Dabei füllen Sie diese in den Autokühlwasserbehälter ein. Wichtig ist nun jedoch, dass Sie den Deckel offenlassen und Ihr Fahrzeug starten. Nun stellen Sie die Heizung für die Fahrgastzelle auf die höchstmögliche Stufe bzw. Temperatur. Auch jetzt sollten Sie Ihren Motor wieder 15 min im Leerlauf laufenlassen. So werden eventuelle Lufteinschlüsse abtransportiert, sodass automatisch der Kühlkreislauf entlüftet wird. Nach einer Viertelstunde kann nunmehr der Motor abgestellt und die Ausgleichsbehälterkappe wieder remontiert werden. So wird auch der benötigte Druck aufgebaut.

Fazit

Wenn Sie ein wenig Schraubererfahrung haben und sich nicht davor scheuen, unter den gegebenen Schutzmaßnahmen mit gefährlichen Flüssigkeiten umzugehen, sollte es Ihnen nicht schwerfallen, Ihr Kühlsystem selbst zu spülen. Dennoch raten wir Neulingen, sich lieber an eine Fachwerkstatt zu wenden, damit diese die Arbeiten ausführen kann. Für Sie ist es dann nur wichtig zu wissen, wie das Ganze abläuft und was Sie hinterher als Ergebnis erwarten können.

Ein Tipp von AUTODOC: Die hier beschriebene Vorgehensweise hilft bei vielen Fahrzeugen, den Kühlwasserkreislauf zu spülen. Dennoch sollen Sie beachten, dass moderne Fahrzeuge unter Umständen auch andere Systeme einsetzen. So kommen zum Teil so genannte Flachrohrsystem zu Einsatz, welche eine effektive Spülung verhindern. Daher kann es passieren, dass auch nach einer vollständigen Reinigung des Kühlkreislaufs einige Bauteile erneuert werden müssen, um eine optimale Funktion wiederherzustellen.

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