Wie alt dürfen Motorradreifen sein und wann sind sie zu wechseln?

Wie alt dürfen Motorradreifen sein?

Der Zustand und die Qualität der Reifen ist entscheidend für die Fahrsicherheit sowie für das Fahrverhalten deines Motorrads, da sie die einzige Verbindung zur Fahrbahn bilden. Aus diesem Grund unterliegen sie auch einem ständigen Verschleiß und sollten regelmäßig überprüft werden. Dabei solltest du nicht nur auf Beschädigungen, Profiltiefe und Luftdruck achten, sondern auch das Alter deiner Motorradreifen prüfen. Diese bestehen größtenteils aus Kautschuk, weshalb sie im Laufe der Zeit spröde und hart werden. Dadurch geht auch ein großer Teil an Sicherheit und Komfort verloren. Doch wie alt darf ein Motorradreifen sein? Woran erkenne ich sein Alter und wann ist es Zeit, ihn zu wechseln? Gibt es eine Möglichkeit die Lebensdauer zu verlängern? Auf all diese Fragen erhältst du in diesem Artikel eine Antwort.

Woran erkenne ich das Alter meiner Motorradreifen?

Wenn du herausfinden möchtest, wie alt deine Reifen sind, musst du dir nur deren Flanke ansehen. Dort findest du eine Zeichenfolge aus Buchstaben und Ziffern, die mit DOT anfängt. Dies ist die Abkürzung von „Department of Transportation“, das US-Verkehrsministerium. Dieses Ministerium hat die Kennzeichnung von Reifen standardisiert, um dessen Herstellungsdatum sowie weitere Information anzugeben. Das Herstellungsdatum findest dabei in einem Oval am Ende der Zeichenfolge, wobei die ersten 2 Ziffern die Kalenderwoche und die letzten beiden das Produktionsjahr angeben. Lautet die DOT-Nummer auf deinem Reifen beispielsweise „DOT N624ACB1R 2914“, wurde er im Jahr 2014 in der 29. Kalenderwoche hergestellt. Doch nach wie vielen Jahren musst du deine Motorradreifen wechseln?

Wie lange hält ein Motorradreifen?

Da die Reifen die einzige Verbindung deines Bikes mit der Straße darstellen, ist ihr Zustand von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit und Leistungsstärke eines Zweirads. Gesetzlich geregelt ist hierbei jedoch nur die Mindestprofiltiefe, die laut §36 der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO), wie bei Autos auch, 1,6 mm beträgt. Hat ein Reifen diese Tiefe erreicht, muss er gegen einen neuen gewechselt werden, da er die erforderliche Fahrsicherheit nicht mehr gewährleisten kann.

Abgesehen von der Profiltiefe können aber auch Beschädigungen dazu führen, dass ein Motorradreifen schon vor dem Erreichen seiner Altersgrenze gewechselt werden muss. Diese können verschiedene Ursachen haben, wie eine falsche Lagerung, zu starke Sonneneinstrahlung und das Überfahren von scharfen Kanten oder spitzen Gegenständen. 

Der Wechselzeitpunkt hängt zudem oft von der Laufleistung der Motorradreifen ab. Dabei kommt es in der Regel darauf an, welchen Reifentyp du fährst. Tourenreifen halten normalerweise deutlich länger als Sportreifen. Während erstere nach ca. 14 000 km gewechselt werden müssen, ist dies bei letzteren bereits nach ca. 6000 km erforderlich.

Bezüglich der Altersgrenze eines Motorradreifens gibt es dagegen unterschiedliche Meinungen, da diese von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden kann, die im nächsten Abschnitt genauer beschrieben werden. Fachleute empfehlen in der Regel, die Reifen nach 6 bis 7 Jahren auszutauschen. Bei ordnungsgemäßer Lagerung und Pflege kann die Lebensdauer auch verlängert werden. Nach spätestens 10 Jahren solltest du dein Motorrad aber auf jeden Fall mit neuer Bereifung ausstatten, da die Gummimischung der Reifen mit der Zeit verhärtet. Dadurch lässt deren Leistungsfähigkeit und Haftung auf der Fahrbahnoberfläche nach, wodurch auch das Unfallrisiko steigt.

Wodurch wird die Haltbarkeit von Motorradreifen beeinflusst?

Wie lange man Motorradreifen fahren kann, hängt insbesondere von den folgenden Faktoren ab, die teilweise einen entscheidenden Einfluss auf deren Lebensdauer haben:

  • i Luftdruck der Reifen
  • i Witterung
  • i Straßenverhältnisse
  • i Fahrstil des Fahrers oder der Fahrerin
  • i Traglast
  • i Lagerung 
  • i Geschwindigkeit
  • i Reifentyp (Tourenreifen oder Sportreifen) 

Wie kann ich vorzeitigem Verschleiß und Beschädigungen vorbeugen?

Es gibt einige Maßnahmen, mit denen du die Lebensdauer deiner Motorradreifen verlängern kannst. 

Regelmäßige Kontrolle des Reifendrucks
  • i Regelmäßige Kontrolle des Reifendrucks: Da nicht nur ein zu niedriger sondern auch ein zu hoher Luftdruck zu einem schnelleren Verschleiß führen kann, ist der richtige Druck entscheidend, um die Haltbarkeit deiner Reifen zu verlängern. Abgesehen davon steigt durch einen falschen Reifendruck die Unfallgefahr aufgrund eines verlängerten Bremswegs.
  • i Vermeidung von unbefestigten Straßen: Fährst du häufig über Schotterstraßen oder auf ungepflegten Wegen, nutzen sich deine Reifen mitunter bis zu 30 % schneller ab als auf befestigten Straßen.
  • i Reduzierung der Traglast: Je mehr Gepäck und Ballast du auf deinem Motorrad transportierst, desto schneller verschleißen deine Reifen.
  • i Ordnungsgemäße Lagerung: Reifen sollten am besten an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort gelagert werden, um ihre Haltbarkeit zu verlängern.
  • i Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit: Auch eine zu hohe Geschwindigkeit hat einen negativen Einfluss auf die Lebensdauer deiner Motorradreifen. Wenn du beispielsweise nur 100 km/h statt 120 km/h fährst, kannst du die Laufleistung deiner Reifen um fast 30 % steigern.

Woher weiß ich, wann ich meine Motorradreifen wechseln muss?

Woher weiß ich, wann ich meine Motorradreifen wechseln muss?

Viele Anzeichen für einen notwendigen Wechsel der Motorradreifen lassen sich schon mit bloßem Auge feststellen. Dazu gehören unter anderem offensichtliche Beschädigungen wie Schnitte, Löcher, deutliche Verfärbungen, Risse und eingefahrene Schrauben oder Nägel. Teilweise können diese Schäden repariert werden. Wenn das nicht möglich ist, ist ein Reifenwechsel unumgänglich. 

Auch eine Kontrolle des Reifenprofils kann Aufschluss darüber geben, ob du noch bedenkenlos mit deinen Reifen fahren kannst oder über neue nachdenken solltest. Stecke dazu einfach den Messstab eines Profiltiefenmessers in eine Rille in der Mitte der Lauffläche. Auch wenn die gesetzliche Mindesttiefe bei 1,6 mm liegt, solltest du bereits ab einer Profiltiefe von 3 mm den Kauf neuer Reifen in Erwägung ziehen, da Fachleute dies als Minimum empfehlen, weil mit weniger Profil die Unfallgefahr stark ansteigt. Wenn deine Reifen ungleichmäßig abgenutzt sind, ist es empfehlenswert, zu kontrollieren, ob ein mechanischer Defekt die Ursache dafür ist.

Abgesehen von offensichtlichen Schäden und einem abgenutzten Reifenprofil gibt auch ein Blick auf die DOT-Nummer Aufschluss darüber, ob ein baldiger Reifenwechsel ansteht. Ist der Motorradreifen älter als 7 Jahre, ist seine Gummimischung höchstwahrscheinlich schon so sehr ausgehärtet, dass ein neuer Reifen möglichst bald angeschafft werden sollte, um die Leistungsfähigkeit und Sicherheit des Bikes aufrechtzuerhalten.

Fazit

Da die Motorradreifen die einzige Verbindung zur Fahrbahn darstellen, ist ihr Zustand äußerst wichtig für die Sicherheit im Straßenverkehr. Aus diesem Grund sollten sie regelmäßig auf Schäden und Profiltiefe kontrolliert werden. Da ihre Gummimischung aber in der Regel 6 bis 7 Jahre nach der Herstellung ausgehärtet ist, sollten sie dann unabhängig von Schäden und Profiltiefe, spätestens jedoch wenn Verfärbungen und Risse zu erkennen sind, ausgetauscht werden. Du kannst deine Motorradreifen in einer Kfz-Werkstatt wechseln lassen oder dies selbst machen, um Geld zu sparen. Vom Kauf von Billigreifen solltest du dagegen absehen, da die Qualitätsunterschiede insbesondere bei extremeren Bedingungen wie Regen, starkes Abbremsen und hohe Beschleunigung sehr deutlich werden.

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