Was ist ISOFIX beim Auto und wie funktioniert dieses Halterungssystem für Kindersitze?

Wie funktioniert ISOFIX

Viele Menschen haben diesen Begriff noch nie gehört, aber spätestens wenn sie Eltern werden und auf der Suche nach dem richtigen Sitz für ihr Kind sind, werden sie unweigerlich darauf stoßen. Denn spätestens mit dem Inkrafttreten der Norm R129 im Jahr 2013, ist das ISOFIX-Befestigungssystem als Kindersicherung verpflichtend geworden. Doch da insbesondere Autos mit einem älteren Baujahr meist noch nicht mit diesem System ausgestattet sind, stellen sich werdende Eltern oft die Frage, welche Autos überhaupt ISOFIX haben. In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte zu diesem Thema, angefangen bei der Frage, was ISOFIX bedeutet und woran du die spezielle Halterung erkennen kannst über die Möglichkeit einer Nachrüstung und die Vorteile eines ISOFIX-Kindersitzes bis hin zu eventuellen Alternativen.

Was ist ISOFIX beim Auto?

Dies ist ein Befestigungssystem für Kindersitze, das nach der europäischen Norm ISO 13216 international standardisiert ist. Nach dieser Norm ist das System auch benannt („ISO“). Der zweite Teil des Namens („FIX“) leitet sich von „Befestigung“ ab. Es ermöglicht eine einfachere und sicherere Befestigung von Babyschalen und Kindersitzen als der standardmäßige Dreipunktgurt, damit du dein Kind immer richtig transportieren kannst. 

Wie wird ein Kindersitz in dieser Halterung befestigt?

Wie wird ein Kindersitz in dieser Halterung befestigt?

Fahrzeuge mit ISOFIX haben je zwei kleine Metallösen, die fest mit der Karosserie verschweißt sind und sich zwischen der Rückenlehne und der Sitzfläche des Autositzes befinden. Ihr Abstand ist auf 28 cm und ihre Stärke auf 6 mm genormt, sodass die ISOFIX-Haken jedes Kindersitzes in diese Ösen passen. Die Haken am Kindersitz sind in der Regel an verstellbaren Schienen befestigt und werden nacheinander durch Druck in den Ösen eingerastet. Der korrekte Einbau ist normalerweise jeweils durch ein deutlich hörbares Klicken sowie an den Indikatoren an den Schienen, die von rot auf grün wechseln, zu kontrollieren. Einige Modelle können dies auch durch einen Signalton oder eine Kontrollleuchte anzeigen. Nachdem du dich auch durch Ruckeln von der ordnungsgemäßen Befestigung überzeugt hast, kannst du sicher sein, dass der Kindersitz eine starre und sichere Verbindung zur Fahrzeugkarosserie hat und dein Kind so sicher wie möglich mitfahren kann. Es ist also nicht erforderlich, den Dreipunktgurt des Fahrzeugs zusätzlich zu verwenden. Mithilfe der verstellbaren Schienen kann der Kindersitz an die Rücksitzlehne des Autos herangedrückt werden, um optimalen Halt zu gewährleisten.

Sollten die Metallösen in deinem Fahrzeug schwer zu finden und vom Polster verdeckt sein, kannst du auch die im Lieferumfang enthaltenen Plastikhülsen, die sogenannten ISOFIX-Einführhilfen, verwenden. Diese werden zwischen Sitzfläche und Rückenlehne geschoben, um auf diese Weise den Zugang zu den Ösen zu erleichtern. Das ISOFIX-System ist übrigens für ein Höchstgewicht von 33 kg (Kind und Sitz zusammen) und ausschließlich für Kindersitze mit einem eigenen Gurtsystem ausgelegt.

Wenn du den ISOFIX-Autositz wieder ausbauen möchtest, kannst du die Haken an den Schienen lösen, indem du den Schalter an der Schiene betätigst. Als zusätzlicher Schutz vor unbeabsichtigtem Lösen ist hierfür in der Regel eine Kombination aus Schieben und Drücken notwendig.

Top-Tether und Stützfuß

Zudem kann der Kindersitz zusätzlich entweder über einen Top-Tether oder einen Stützfuß gesichert werden. Als Top-Tether wird der Haltegurt bezeichnet, der sich oben am Sitz befindet und an einem entsprechend gekennzeichneten Verankerungspunkt auf dem Kofferraumboden, an der Decke oder hinter der Lehne der Rücksitze befestigt wird. Der Stützfuß dagegen wird auf dem Fahrzeugboden vor dem Autositz angebracht. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass sich auf dem Boden kein Staufach befindet. Diese zusätzliche Befestigung verhindert, dass sich die Babyschale bzw. der Kindersitz bei einem Frontalunfall dreht oder nach vorne kippt.

ISOFIX  – ja oder nein?

Viele werdende Eltern stellen sich diese Frage, da Kindersitze meist mit und ohne ISOFIX nutzbar sind. Dieses neuartige Befestigungssystem hat zwar nur wenige, aber dafür sehr überzeugende Vorteile.

  • + Es bietet deutlich mehr Sicherheit: Über dieses System wird eine starre Verbindung zwischen Karosserie und Kindersitz hergestellt. Außerdem ist es im Gegensatz zum herkömmlichen Gurtsystem ausgeschlossen, dass du oder dein Kind die Befestigung versehentlich löst.
  • + Einfachere Befestigung: Die optischen und akustischen Signale zeigen den korrekten Einbau an, während fast 60 % der Gurtbefestigungen fehlerhaft sind.
  • + Optimale Befestigung des leeren Kindersitzes: Wenn dein Kind mal nicht mitfährt, musst du den Sitz nicht extra anschnallen, um zu verhindern, dass er bei einem Unfall nach vorne geschleudert wird.
  • + Auch wenn du bei einer Babyschale zusätzlich eine ISOFIX-Station einbauen musst, hat das den Vorteil, dass die Babyschale schnell und einfach aus dieser Basisstation herausgenommen und wieder eingesetzt werden kann.
 Trotz dieser eindeutigen Vorteile hat ISOFIX natürlich auch ein paar Nachteile: 
  • - Die Metallösen sind in den meisten Fällen nur auf den beiden äußeren Rücksitzen angebracht, weder hinten in der Mitte noch auf dem Beifahrersitz.
  • - Es ist nicht genug Platz für drei Kindersitze auf der Rückbank.
  • - Durch die Rastschienen kann der Autositz beschädigt oder aufgeschlitzt werden. Dafür gibt es jedoch auch Gummischonbezüge.
  • - ISOFIX-Kindersitze sind etwas teurer in der Anschaffung.

Seit wann gibt es ISOFIX?

Dieses spezielle Befestigungssystem wurde im Jahr 1990 von der ISO (International Organization of Standardization) in Kooperation mit der Autoindustrie genormt und in der ISO 13216 festgelegt. Der Kindersitzhersteller Britax Römer gilt mit der Entwicklung des ersten Kindersitzes mit ISOFIX-Haken als einer der beiden Erfinder dieses Sicherungssystems. Der andere ist der Fahrzeughersteller VW, der die passenden Metallösen zur Befestigung im Fahrzeug entwickelte.

Hat mein Auto ISOFIX?

Wenn du ein Auto mit neuerem Baujahr hast, kannst du dir sicher sein, dass es mit ISOFIX ausgestattet ist, da dieses Befestigungssystem seit 2013 in Neuwagen verpflichtend ist. Diese speziellen Metallösen sind allerdings auch bei Fahrzeugen mit Baujahr ab 2004 in der Regel schon eingebaut. Nur bei noch älteren Autos ist dies eher Glückssache. 

Falls du ein älteres Fahrzeug hast oder du dir unsicher bist, solltest du vor dem Kauf eines entsprechenden Kindersitzes zuerst in der Bedienungsanleitung deines Fahrzeugs nachsehen. Hast du diese gerade nicht zur Hand, kannst du ISOFIX auch im Auto erkennen. Obwohl das System an sich genormt ist, unterscheidet sich die Einbauart je nach Fahrzeughersteller. Die Metallösen sind am einfachsten zu finden, wenn sie etwas zwischen Rückenlehne und Sitzfläche hervorstehen. Sind sie hinter einer Klappe, einem Reiß- oder Klettverschluss versteckt, wird dies häufig durch ein kleines Etikett mit der Aufschrift ISOFIX gekennzeichnet. In einigen Autos sind die Ösen jedoch auch komplett zwischen Lehne und Sitzpolster verborgen und können nur ertastet werden. In der Regel sind die Ösen an den beiden äußeren Rücksitzen angebracht, können jedoch bei größeren Autos und je nach Modell auch auf dem mittleren Rücksitz, in der dritten Sitzreihe oder auf dem Beifahrersitz zu finden sein.

Kann ich ISOFIX nachrüsten?

Sollte dein Fahrzeug tatsächlich keine ISOFIX-Vorrichtung haben, ist es unter Umständen möglich, diese nachträglich einbauen zu lassen. Ob dies jedoch möglich ist, hängt vom jeweiligen Fahrzeugmodell ab. Dabei gibt es drei Möglichkeiten.

  1. Dein Auto ist bereits für ISOFIX vorbereitet, was die Nachrüstung einfach und mit ca. 30 € relativ günstig macht.
  2. Dein Fahrzeug muss komplett nachgerüstet werden, wodurch etwas höhere Kosten (ca. 100 €) auf dich zukommen.
  3. Insbesondere bei älteren Autos ist es häufig gar nicht möglich, dieses System nachzurüsten.

Fazit

Wenn du dein erstes Kind erwartest und dieses gerne mit dem Auto vom Krankenhaus nach Hause bringen möchtest, stellst du dir sicher früher oder später die Frage, ob du einen Kindersitz mit oder ohne ISOFIX kaufen solltest. Die Vorteile dieses Befestigungssystems sind eindeutig, da es einen schnellen und einfachen Einbau sowie höchste Sicherheit garantiert ohne, dass die Gefahr einer fehlerhaften Befestigung besteht. Trotz der wenigen Nachteile, dass meist nur die äußeren Rücksitze mit entsprechenden Metallösen ausgestattet sind und die Sitzpolster beschädigt werden können, ist es im Interesse deines Kindes in jedem Fall sinnvoll, etwas mehr für einen Kindersitz mit ISOFIX-Haken zu bezahlen bzw. eine ISOFIX-Station für eine Babyschale zu kaufen, sofern dein Auto über die entsprechenden Ösen verfügt.

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