Auto-Kupplung testen: Überprüfung und Anzeichen eines Defekts

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Die Kupplung ist das wichtigste Bauteil des Antriebssystems, da es ohne sie nicht möglich wäre, in verschiedene Gänge zu schalten. Bei manuellen Schaltgetrieben wird der Motor durch das Treten des Kupplungspedals vom Getriebe getrennt, wodurch das Schalten in unterschiedliche Gänge möglich wird. Bei Automatikgetrieben wird dies von der Fahrzeugautomatik übernommen. Eine weitere Funktion der Kupplung ist der Ausgleich von Drehzahlunterschieden zwischen Getriebe und Motor. Trotz der hohen Belastung durch Vibrationen, Druck und Reibungshitze ist dieses Bauteil sehr robust und kann bei guter Fahrweise eine Lebensdauer von über 200 000 km erreichen. Eine schlechte Fahrweise sowie das steigende Alter des Autos können jedoch dazu führen, dass die Kupplung schon früher kaputt geht. In bestimmten Fällen kann es sich dann lohnen, einen Komplettsatz für die Kupplung zu kaufen. Wie Sie einen Defekt erkennen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Kupplung testen: So geht’s!

Der Motor wird gestartet, während die Handbremse angezogen ist. Anschließend schaltet der Fachmann in den ersten Gang und lässt die Kupplung behutsam bis zum Schleifpunkt kommen. Sollte der Motor dabei ausgehen, funktioniert die Kupplung einwandfrei. Bleibt der Motor hingegen am Laufen, weist dies auf einen Defekt hin.

Bei einem Schaltwagen ist es ohne viel Aufwand möglich, selbst zu überprüfen, ob ein Defekt vorliegt. Allerdings ist hierbei größte Vorsicht geboten, um nicht letztendlich doch noch Schäden zu verursachen. Sollten Sie sich also schon vor oder während der Überprüfung unsicher sein, empfiehlt es sich, die Funktionsfähigkeit durch einen Fachmann bzw. eine Fachwerkstatt prüfen zu lassen, da eine intakte Kupplung sowie verschiedene andere Autoteile im schlimmsten Fall beschädigt werden können, weil dem Getriebe bei diesem Test einiges zugemutet wird. Wenn das Teil in Ordnung ist und nicht rutscht, kann zum Beispiel das Schwungrad beschädigt werden. Daher erfolgt der Kupplungstest auf eigenes Risiko. Die sicherere Lösung ist in jedem Fall, die Überprüfung in einer Werkstatt durchführen zu lassen, da hier der Test unter sicheren Bedingungen erfolgen kann. Sollten Sie sich jedoch dazu entscheiden, die Kupplung vorerst selbst zu testen, ist es wichtig, dass Sie vor der Überprüfung für die bestmöglichen Testbedingungen sorgen. Hierbei ist es ganz wichtig, dass das Auto auf einer flachen und ebenen Fläche steht (zum Beispiel auf einem großen Parkplatz oder Hof) und die Kontrolle nicht unter erschwerten Bedingungen erfolgt. Erschwerte Bedingungen treten unter anderem dann auf, wenn Sie lange Zeit mit sehr hohem Tempo gefahren sind oder das Auto in der Nacht eisiger Kälte ausgesetzt war. Außerdem muss um das Auto herum ausreichend Platz sein, sodass die anderen Verkehrsteilnehmer und -teilnehmerinnen nicht behindert werden. Sobald Sie die idealen Voraussetzungen geschaffen haben, können Sie anfangen, die Kupplung zu überprüfen.

Kupplung prüfen: So einfach geht’s

  1. Ziehen Sie zunächst die Handbremse kräftig an. Nehmen Sie den Gang raus, falls Sie das noch nicht getan haben.
  2. Starten Sie dann den Motor.
  3. Legen Sie anschließend den 3. Gang ein. Betätigen Sie das Gaspedal und nehmen Sie den Fuß langsam vom Kupplungspedal. Dies sollte dazu führen, dass der Motor abgewürgt wird.
  4. Wenn der Motor weiterläuft, ist dies ein Hinweis darauf, dass die Kupplung möglicherweise defekt ist.

Wenn Sie den Motor beim Kommenlassen der Kupplung abwürgen, ist diese in Ordnung und es liegt keine Beschädigung vor. Läuft der Motor allerdings einfach weiter, ist das Bauteil höchstwahrscheinlich verschlissen oder defekt und der Gang zur Fachwerkstatt Ihres Vertrauens unumgänglich, um einen möglichen Verkehrsunfall oder Getriebeschaden zu verhindern.

Kupplung kaputt anzeichen

Auto-Kupplung testen: Anzeichen eines Defekts

Die Kupplung Ihres Autos versagt normalerweise nicht von heute auf morgen, dieser Prozess geht oft schleichend voran und lässt sich an verschiedenen Anzeichen feststellen.

Kupplung testen: Defekt und Symptome

Eine defekte Kupplung kann sich durch zahlreiche Symptome äußern. Im Folgenden haben wir eine Liste für Sie erstellt, die die Symptome zusammenfasst und beschreibt, wie man den entsprechenden Defekt testen kann.

  • ! Leistungsverlust beim Schalten. Machen Sie eine Probefahrt mit dem Fahrzeug und beobachten Sie, ob beim Schalten ein spürbarer Leistungsverlust auftritt. Ursächlich dafür kann ein Verschleiß der Teile im Kupplungssystem sein.
  • ! Kupplung macht Geräusche beim Treten des Pedals. Betätigen Sie das Kupplungspedal und lösen Sie es, während der Motor im Leerlauf läuft. Achten Sie auf schleifende oder quietschende Geräusche.
  • ! Vibrationen beim Betätigen des Kupplungspedals. Treten Sie bei stehendem Fahrzeug auf das Kupplungspedal und lassen Sie es wieder los. Achten Sie dabei auf ungewöhnliche Vibrationen.
  • ! Verlängerter Pedalweg. Wenn der Weg des Kupplungspedals länger als normal ist und nicht mit den Angaben des Herstellers übereinstimmt, könnte dies auf einen Schaden im Kupplungssystem hinweisen.
  • ! Brandgeruch im Fahrzeuginnenraum. Ihre Kupplung stinkt? Das kann durch einen überhitzten Kupplungsbelag verursacht worden sein. Wenn die Kupplung schleift, riecht es in der Regel verbrannt.
    Ein Brandgeruch im Fahrzeug könnte ganz allgemein auch auf einen Defekt im Kupplungssystem hinweisen. Allerdings ist dieses Anzeichen auch für eine andere Palette von Defekten symptomatisch.
  • ! Verringerte Motorleistung. Machen Sie eine Probefahrt und beobachten Sie, ob die Motorleistung – insbesondere beim Beschleunigen – nachlässt.
  • ! Ruckeln des Autos beim Schalten. Wenn während der Fahrt ein Ruckeln auftritt, könnte die Kupplung von einem Defekt betroffen sein.
  • ! Widerstand beim Schalten. Schalten Sie während einer Probefahrt durch die Gänge und achten Sie darauf, ob ein Widerstand beim Einlegen der Gänge auftritt.
  • ! Kupplung klemmt / Gänge lassen sich nicht mehr einlegen oder herausnehmen. Wenn sich die Gänge während der Fahrt nicht einkuppeln bzw. auskuppeln lassen, deutet dies auf ein Problem mit der Hydraulik hin. Von einem Defekt kann in diesem Fall auch der Nehmerzylinder betroffen sein.
  • ! Ruckartiger/unsanfter Anfahrvorgang. Starten Sie das Fahrzeug und achten Sie auf ruckartige Bewegungen, wenn Sie das Kupplungspedal zum Losfahren loslassen. Sie bemerken, dass die Kupplung beim Anfahren rupft? Dies muss nicht zwangsläufig auf einen Defekt der Komponente hinweisen. Ein verschlissenes Motorlager beispielsweise könnte für diese Art von Symptomen verantwortlich sein.
  • ! Kupplung rutscht (Motor nimmt beim Kommenlassen trotz steigender Drehzahl kein Gas an). Führen Sie eine Probefahrt durch und geben Sie Gas. Achten Sie dabei auf eventuellen Schlupf, wenn die Motordrehzahl ansteigt.
  • ! Kupplung kommt spät. Beobachten Sie, ob es eine Verzögerung zwischen dem Betätigen des Kupplungspedals und dem Ausrücken der Kupplung gibt.

Auto riecht nach Kupplung

Ursachen für eine defekte Kupplung

Da gerade bei hochwertigen Originalteilen das Material in den seltensten Fällen für einen Defekt verantwortlich ist, liegt es meist in der Hand des Fahrers, wie lange das Teil hält. Daher sind Kupplungsschäden in der Regel auf den Fahrstil des Fahrers zurückzuführen.

Die folgenden Ursachen begünstigen einen vorzeitigen Verschleiß bis hin zum Versagen: 

  • hohe Beladung
  • Fahrten im Stadtverkehr
  • Fahrten mit Anhänger
  • falsche Bedienung durch den Fahrer:
    • Kupplung lange schleifen lassen
    • Gangwechsel wenn das Pedal nicht vollständig durchgetreten ist
    • Kupplung bei kurzen Stopps zu lange drücken, z. B. an einer roten Ampel auf das Pedal treten anstatt in den Leerlauf zu schalten
    • Kupplungspedal wird während der Fahrt ständig mit dem Fuß berührt
    • beim Schalten Gas geben
    • bei zu hoher Drehzahl über mehrere Gänge hinweg in einen niedrigeren Gang schalten

Um dieses Bauteil zu schonen und einem Defekt vorzubeugen, ist es wichtig, dass Sie beim Schalten auf einige Dinge achten. Das Kupplungspedal muss immer vollständig durchgetreten werden und die einzelnen Schritte des Schaltvorgangs müssen klar voneinander getrennt sein. Das heißt zuerst das Pedal treten, dann den Gang wechseln und anschließend das Pedal wieder loslassen. Außerdem ist es deutlich schonender für die Kupplung, wenn Sie auf ebenen Strecken unterwegs sind, da besonders beim Anfahren am Berg die einzelnen Schritte oft nicht sauber voneinander getrennt werden können. Führen Sie einen Kupplungstest durch, wenn Sie sich unsicher sind, ob ein Defekt vorliegt.

Kupplung nachstellen

Ein kompletter Austausch ist allerdings nicht immer erforderlich. Manchmal reicht zur Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit auch schon eine neue Einstellung. Wenn zum Beispiel die Kupplung Motor und Getriebe nicht mehr richtig trennt, muss nur etwas nachgestellt werden. Das können Sie ganz einfach selbst testen, indem Sie die Drehzahl absinken lassen, das Kupplungspedal komplett durchtreten und anschließend den Rückwärtsgang einlegen. Das muss ohne großen Kraftaufwand möglich sein und es dürfen keine ungewöhnlichen Geräusche, wie zum Beispiel ein Quietschen, zu hören sein. Außerdem darf die Kupplung beim Kommenlassen nicht schleifen und der Schleifpunkt, an dem der Wagen anfährt, darf nicht am Ende des Pedalwegs liegen. Wenn dies allerdings der Fall ist, muss das Teil nachgestellt werden.

Fazit

Die Kupplung ist zwar ein Verschleißteil, die meisten Defekte sind jedoch hauptsächlich auf den Fahrstil des Fahrers zurückzuführen. Bei einer besonders schonenden Fahrweise können Sie durchaus 200 000 km oder mehr zurücklegen, ohne dass dieses Bauteil ausgetauscht oder repariert werden muss. Hierbei ist es ganz besonders wichtig, dass die einzelnen Schritte des Schaltvorgangs deutlich voneinander getrennt ausgeführt werden, die Kupplung nicht permanent durchgetreten und nicht schleifen gelassen wird. Sollten Sie aber doch einmal Anzeichen für einen Defekt oder Verschleiß dieses Teils an Ihrem Auto bemerken, wie zum Beispiel eine quietschende, stinkende oder schwergängige Kupplung, ist eine Überprüfung dringend erforderlich. Diese können Sie zwar selbst unter besonderer Vorsicht durchführen, allerdings wird dringend geraten, dies von einem Fachmann oder einer Fachwerkstatt durchführen zu lassen, um mögliche Folgeschäden am Getriebe und an der Kupplung zu vermeiden.

Kommentare – 2

  • @user_87122
    25.09.2021 19:09
    Mitglied

    mein ford kuga ist 2 jahre alt hat 33 000 km runter und die kupplung ist laut adac notdienst defekt ist das normal ne wa und wer trägt jetzt dioe kosten

    • @Renate Fischer
      31.01.2022 10:05
      Mitglied

      Guten Tag!
      Die Kupplung hält je nach Fahrzeugtyp und Betriebsbedingungen zwischen 30.000 und 160.000 km. Wir empfehlen, sich an das Servicecenter zu wenden, um eine vollständige Diagnose der Kupplung und deren Austausch zu erhalten, falls sie defekt ist.
      Mit freundlichen Grüßen, Team Autodoc

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