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Ist der Materialverschleiß bei kaltem Motor größer? VW Golf VI Cabrio (517) (03.2011 - 05.2016)

@d.bauer2
31.10.2025 09:04
Mitglied

Ist der Materialverschleiß bei kaltem Motor wirklich größer? Welche Teile sind besonders betroffen, und wie beeinflusst das die Lebensdauer des Motors?


Gestartet

31.10.25

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05.12.25

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  • @uwe89
    04.12.2025 10:31
    Mitglied
    also ich hab mich auch jahrelang mit dem thema beschäftigt weil ich immer nur kurzstrecken gefahren bin, und kann dir sagen: ja, der verschleiß bei kaltem motor ist wirklich erheblich größer. mein alter passat hat das über jahre mitgemacht, 2015er baujahr, und ich hab bei 180.000 km gemerkt dass die kompression nicht mehr die beste war. das problem ist folgendes - bei kalten temperaturen ist das motoröl extrem zähflüssig, fast wie honig aus dem kühlschrank, und braucht deutlich länger bis es alle wichtigen stellen im motor erreicht. in der zeit zwischen start und bis das öl überall verteilt ist laufen die lager, kolben und zylinderwände praktisch halbtrocken, also ohne richtigen schmierfilm.​​

    besonders hart trifft es die kurbelwellenlager, weil die brauchen eine bestimmte drehzahl damit sich überhaupt ein tragfähiger schmierfilm aufbaut. dazu kommt dass die metallteile sich bei kälte zusammenziehen und das lagerspiel größer wird als normal. wenn du dann gleich vollgas gibst oder hohe drehzahlen fährst kann der schmierfilm komplett abreißen, dann hast du metall-auf-metall kontakt zwischen kolben und zylinderwand. im schlimmsten fall kriegst du nen kolbenfresser. bei dieseln ist noch der turbolader gefährdet wenn du ihn kalt belastest. bei benzinern kommt dazu dass unverbrannter kraftstoff das öl verdünnt was die schmierung noch schlechter macht. zusätzlich entsteht beim kalten betrieb kondenswasser im motor und auspuff, was wenn der motor nie richtig heiß wird zu rost von innen führen kann und auch den kat schädigt.​​

    zur lebensdauer - es gibt sogar berechnungen dass ein kaltstart bei minus 5 grad etwa 100 kilometer normaler fahrt entspricht vom verschleiß her. die faustformel aus alten zeiten war 1 kaltstart = 500km, das ist heute wohl etwas übertrieben aber die größenordnung zeigt schon wie belastend das ist. wenn du also viele kurzstrecken fährst wo der motor nie auf betriebstemperatur kommt (dauert je nach außentemp 10-15 minuten) dann halbierst du unte
    • @Thomas-M
      04.12.2025 11:06
      @uwe89
      Mitglied
      @uwe89 krass, wusste gar nicht dass das so extrem ist mit den 100km pro kaltstart! fährst du jetzt anders oder hast du das auto gewechselt?
  • @Felix S.
    04.12.2025 14:00
    Mitglied
    das mit dem kondenswasser im auspuff hab ich bei meinem golf 4 auch gehabt, der ist mir tatsächlich von innen durchgerostet obwohl karosserie noch top war 😅
  • @K.Heinrich
    04.12.2025 14:28
    Mitglied
    bei mir wars ähnlich, hatte nen alten toyota der nur kurzstrecke gefahren wurde zur arbeit, 8km einfach. nach 6 jahren war der ölverbrauch enorm hoch, musste ständig nachfüllen. werkstatt meinte kompression im eimer, lohnt nicht mehr​
  • @Tilo.W+Wolke
    04.12.2025 15:52
    Mitglied
    was ich nicht ganz verstehe - warum soll man nicht im stand warmlaufen lassen? ich dachte das wär besser als gleich losfahren?
  • @B.G.
    04.12.2025 16:04
    Mitglied
    @Tilo.W+Wolke weil beim stand der motor viel länger braucht um warm zu werden, und dabei wird er trotzdem belastet ohne dass kühlwasser und öl richtig in schwung kommen. besser ist losfahren mit niedriger drehzahl, dann wirds schneller warm und der verschleiß ist insgesamt geringer. außerdem ists gesetzlich verboten den motor im stand warmlaufen zu lassen
  • @Wolfgang.8
    04.12.2025 16:15
    Mitglied
    richtig, und dazu kommt dass beim standlauf die umwelt unnötig belastet wird. ich fahr immer gleich los aber erstmal nur in niedrigen drehzahlen bis die temperaturanzeige sich bewegt
  • @THorsten_V
    04.12.2025 16:32
    Mitglied
    bei modernen motoren ist das eh weniger kritisch als früher, aber man sollte trotzdem die ersten paar kilometer sanft unterwegs sein. mein seat leon von 2019 hat ne anzeige für öltemperatur, und da seh ich dass das öl erst nach gut 10-12 minuten fahrt richtig warm ist, nicht nur das kühlwasser
  • @Günther 1965
    04.12.2025 16:43
    Mitglied
    genau das ist der punkt! viele denken wenn die kühlwassertemperatur normal ist wär alles gut, aber das öl braucht nochmal länger. ich hatte früher nen ford mondeo und der hatte auch öltemperaturanzeige, da hab ich gesehen dass selbst wenn kühlwasser auf 90° war, öl oft noch bei 60-70° hing​
  • @Thomas-M
    04.12.2025 17:50
    Mitglied
    @Günther 1965 wie lange sollte man denn warten bzw wie warm sollte das öl sein bevor man "normal" fahren kann?
  • @uwe89
    05.12.2025 05:55
    Mitglied
    @Thomas-M also idealerweise sollte das öl so 80-90 grad haben, das dauert je nach außentemperatur und fahrzeugtyp zwischen 10 und 15 minuten. vorher würd ich die drehzahl unter 3000 halten und nicht mehr als halbe last geben​
  • @Felix S.
    05.12.2025 06:49
    Mitglied
    ich persönlich halte mich an die regel dass ich die ersten 5km sehr zurückhaltend fahre, dann nochmal 5km moderat, und erst dann geb ich auch mal gas wenn nötig. hat bei meinem alten bmw e46 gut funktioniert, der lief bis 290.000
  • @K.Heinrich
    05.12.2025 07:24
    Mitglied
    @Felix S. welcher motor war das im e46? die m54 motoren waren ja eh unkaputtbar wenn man sie pfleglich behandelt hat
  • @Felix S.
    05.12.2025 08:08
    Mitglied
    @K.Heinrich war der 320i mit m54b22, ja absolut zuverlässig. hab aber auch religios das öl alle 10.000 gewechselt und nie kalt belastet
  • @Tilo.W+Wolke
    05.12.2025 08:22
    Mitglied
    interessant finde ich auch dass bei benzinern unverbrannter sprit ins öl geht beim kaltstart. hab das mal bei nem kollegen gesehen, der ist nur 3km zur arbeit gefahren, und nach nem jahr war der ölstand höher als nach dem wechsel, werkstatt hat gesagt das öl riecht nach benzin​
    • @B.G.
      05.12.2025 09:42
      @Tilo.W+Wolke
      Mitglied
      @Tilo.W+Wolke ja genau, ölverdünnung nennt sich das. bei dieseln mit pumpe-düse kann auch kraftstoff ins öl gelangen wenn beim kaltstart luft im system ist. deshalb sollte man bei kurzstreckenfahrzeugen öfter wechseln als die herstellervorgabe​
  • @Wolfgang.8
    05.12.2025 10:17
    Mitglied
    ich mach mittlerweile alle 7500 statt 15.000 weil ich hauptsachlich stadt fahre, motor dankt es mir bisher. läuft nach 95.000km noch wie ne eins ✌️
  • @THorsten_V
    05.12.2025 11:18
    Mitglied
    guter tipp! was auch hilft ist im winter dünnflüssigeres öl zu verwenden, also 0W-30 statt 5W-40 oder so, dann ist die schmierung beim kaltstart besser. muss natürlich zur freigabe des herstellers passen​
  • @Günther 1965
    05.12.2025 11:33
    Mitglied
    stimmt, wobei moderne öle ja eh schon viel besser sind als früher. trotzdem bleibt kaltstart die kritischste phase für den motor, da kann man machen was man will
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