Servolenkung: Funktion, Ursachen von Defekten und Symptome eines Ausfalls der Servolenkung

Servolenkung: Funktionsweise und auftretende Defekte

Früher war Lenken ein Kraftakt, doch heute unterstützt Sie Ihre Servolenkung. Aus diesem Grunde werden Sie es in der Regel auch schnell merken, sollte Ihre Servolenkung ausgefallen sein. Vorboten einer kaputten Servolenkung sind beispielsweise Geräusche der Servolenkung. Um jedoch verstehen zu können, warum Ihre Servolenkung bei Volleinschlag quietscht, müssen Sie zunächst die Funktion Ihrer Servolenkung verstehen. Im folgenden Artikel geben wir Ihnen alle notwendigen Informationen und erklären Ihnen auch, was Sie tun können, wenn Ihre Servolenkung manchmal nicht funktioniert oder was bei einem Motorschaden mit der Servolenkung passiert. Erfunden wurde dieses Wunderwerk der Technik übrigens schon in den 1920er Jahren, richtig durchsetzen konnte es sich jedoch erst durch den Panzerbau im Rahmen des Zweiten Weltkriegs.

Die Funktion einer Servolenkung

Die Funktion einer Servolenkung

Um Ursachen für eine Servolenkung, die schwer geht, zu verstehen, müssen wir zunächst über Aufbau und Funktionsweise dieses Systems reden. Grundsätzlich handelt es sich um eher einfach aufgebautes System. So ist keine Elektronik notwendig und es wird auch kein Steuergerät oder Elektromotor benötigt, um es zu verwenden. Das ist auch ein Grund dafür, warum die Servolenkung selten ausfällt. Dennoch sollten Sie es erst nehmen, wenn Ihre Servolenkung Geräusche macht. Diese gehören nämlich eindeutig zu den frühzeitigen Anzeichen für einen Defekt der Servolenkung.

Wichtigstes Element Ihrer Servolenkung ist eine kleine Hydraulikpumpe, welche in der Regel durch Ihren Motorkeilriemen angetrieben wird. Mit Hilfe dieser wird der benötigte Druck erzeugt und zum passenden Drehventil geleitet. Auf diese Art und Weise wird die Verteilung des Öldrucks auf die gewünschte Seite sichergestellt. Drehen Sie Ihr Lenkrad also in eine bestimmte Richtung, so führt der Öltransport zu einer Kraftunterstützung bei der Bewegung der Lenkstange. Die Kraftübertragung erfolgt dabei durch einen speziell designten Hydraulikzylinder. Ein Nachteil dieses Aufbaus ist, dass es bei der Geradeausfahrt zu einem Druckanstieg kommen kann. Damit in diesem Falle die Sicherheit gewährleistet wird, gibt es Überdruckventile zur Rückführung des Hydrauliköls.

Defekte der Servolenkung

Wie beschrieben, ist das Öl der Servolenkung das Medium zur Kraftübertragung. Daraus folgt jedoch auch, dass eine undichte Servolenkung zu größeren Problemen bzw. zum Ausfall der Lenkunterstützung führt. Wenn also dieses einfach aufgebaute System ausfällt, so liegt dies oftmals an geplatzten Leitungen, an Undichtigkeiten im Bereich der Servolenkungspumpe oder den Hydraulikzylindern. Dabei genießen Sie jedoch stets den Vorteil, dass Sie Ihr Auto auch noch ohne Servolenkung steuern können, auch wenn dies dann besonders viel Kraft erfordert. Dies liegt daran, dass neben der hydraulischen Verbindung auch noch eine mechanische Verbindung zwischen Lenkrad, Lenkstange sowie den Fahrzeugrädern besteht. Darüber hinaus kann die Servolenkung auch zweifach ausgeführt werden. Dann funktioniert diese auch dann noch, wenn einer der Kreisläufe ausfällt. Eine solche redundante Auslegung erfolgt beispielsweise bei sehr schwer lenkbaren Fahrzeugen, wie Lastwagen, bei denen zwei Achsen gelenkt werden. Übrigens: Nach allen Arbeiten an der Servolenkung sollten Sie übrigens nicht vergessen, Ihre Servolenkung zu entlüften. Hinweise auf einen Defekt ist übrigens das Quietschen der Servolenkung.

Die moderne Servolenkung ist elektrisch

Die moderne Servolenkung ist elektrisch

Der oben beschriebene Aufbau der klassischen Servolenkung wurde in der jüngeren Vergangenheit grundlegend überarbeitet. Das bedeutet natürlich nicht, dass es nicht noch viele Arten einer Servolenkung gibt, welche hydraulisch arbeiten. Dennoch gibt es inzwischen vielfältige Anforderungen und Zusatz-Sicherheits- oder -Komfort-Systeme, welche leichter realisiert werden können, wenn es sich nicht um ein hydraulisches System handelt. Daher sind einige Fahrzeughersteller dazu übergegangen, die hydraulische Servolenkung durch elektrisch unterstützte Systeme zu ersetzen. Zu den Vorteilen gehört beispielsweise die leichtere Integration von Spurhalteassistenten oder auch Einparkhilfen. Zusätzlich lässt sich Kraftstoff einsparen (bis zu 250 ml je 100 Kilometer), wenn die Servolenkungspumpe nicht kontinuierlich vom Motor angetrieben werden muss, sondern nur die Servolenkung nur bei Bedarf angesteuert wird. Generell erfolgt die Lenkunterstützung durch den elektrischen Antrieb von so genannten Servos. Aufgrund dieses Aufbaus sind elektrische Servolenkungen wartungsfrei. Ein Nachteil kann jedoch sein, dass elektrisch gesteuerte System leicht komplexer und damit fehleranfälliger werden.

Kann man eine Servolenkung nachrüsten?

Gerade bei älteren Fahrzeugen kann das Lenken zum echten Kraftakt werden. Aus diesem Grunde wünschen sich viele Besitzer alter Fahrzeugmodelle die Nachrüstung einer Servolenkung. Prinzipiell ist dies möglich, jedoch ist ein passender Aufbau der Radaufhängung notwendig. Generell müssen Sie jedoch damit rechnen, dass eine solche Nachrüstung einer Lenkhilfe extreme Kosten verursachen kann. Das liegt unter anderem auch daran, dass solche Arbeiten sehr zeitaufwendig sind. Oftmals greifen daher nur echt Tuningenthusiasten zu einer solchen Nachrüstung. Während klassische Altfahrzeuge davon wirtschaftlich kaum profitieren, kann sich eine solche Umrüstung für eine Aufwertung echter Oldtimer tatsächlich lohnen. In diesem Falle sollten Sie am besten zu einer elektrischen Lenkunterstützung greifen. Auf diese Art und Weise ist es Ihnen möglich, diese so anzupassen, dass Ihre Lenkung dennoch ihre Charakteristik behält. Grundsätzlich wird dafür meist die Lenkstange als Ganzes ausgewechselt. Dies hat den Vorteil, dass Sie keinerlei Bohrungen oder Schweißarbeiten ausführen müssen. Oftmals lässt sich das Level der Lenkunterstützung auch einstellen und hängt von der aktuell gefahrenen Geschwindigkeit ab. Durch den beschriebenen Einbau lässt sich ihre Lenkanlage auch leicht in den Ursprungszustand zurückversetzen, indem Sie wieder die ursprüngliche Lenkstange montieren.

Fazit

Die Servolenkung moderner Fahrzeuge ist mehr als nur ein Komfortsystem. So ist diese inzwischen ein wichtiges Sicherheitssystem. Daher sollten Sie sich regelmäßig um dieses System kümmern und die festgelegten Wartungsintervalle einhalten. Auf diese Art und Weise gewährleisten Sie, dass Sie sich stets auf Ihr Fahrzeug verlassen können. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass Sie Warnzeichen für Defekte Ihrer Servolenkung immer ernst nehmen, damit Sie diese rechtzeitig beseitigen (lassen) können.

Ein Tipp von AUTODOC: Bei Ihrem Auto gibt es einige Arbeitsflüssigkeiten, welche nicht nur von Zeit zu Zeit kontrolliert, sondern auch ausgetauscht werden müssen. Dies umfasst natürlich den Fahrzeugtreibstoff, also Benzin oder Diesel, aber auch das Kühlwasser sowie Ihr Motoröl. Während das Kühlwasser für einen optimalen Wärmeabtransport sorgt, ist das Motoröl für die Schmierung der Motorbauteile verantwortlich. Darüber hinaus benötigt aber auch das Öl Ihrer Servolenkung eine gewisse Aufmerksamkeit. Obwohl diese deutlich länger haltbar ist, muss dieses spezielle Hydrauliköl dennoch nach festgelegten Intervallen ausgewechselt werden. Da damit auch eine Entlüftung der Servolenkung verbunden ist, sollten solche Arbeiten nur von fachkundigen Personen durchgeführt werden.

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