Unter der Radaufhängung bzw. dem Fahrwerk versteht man die Verbindung zwischen Rad und Fahrzeug. Einige Elemente bestimmen dabei das Fahrverhalten ganz entscheidend mit. Dazu gehören in erster Linie die Spiralfedern, die Stoßdämpfer, die Stabilisatoren sowie die Querlenker. Die Führung der Räder erfolgt dabei vor allem durch Radlagerträger, Querlenker, Radlager etc. Des Weiteren umfasst das gesamte Fahrwerk auch Stützlager und die Anschlagpuffer, aber auch die Reifen sowie die Räder.
Wozu dient die Autoradaufhängung?
Die Radaufhängung an sich stellt eine bewegliche Verbindung zwischen Ihren Rädern und Ihrem Fahrzeug her. Ihr Zweck ist es, Ihnen eine möglichst sichere Fahrt zu erlauben. Darüber hinaus sollen auch eventuelle Probleme mit dem Komfort auf schlechten Straßenoberflächen reduziert werden. Dies umfasst neben der Stoßreduktion auch das Abmildern von Geräusch- und Schwingungsübertragungen. Dafür muss Ihre Radaufhängung in erster Linie Schwingungen dämpfen, Lenkbewegungen weiterleiten und bei Stößen die Räder elastisch nachführen (Federung) können. Zusätzlich ist es auch besonders wichtig, die Radaufhängung möglichst leicht zu gestalten, um die ungefederte Masse Ihres Wagens möglichst klein zu halten.
Welche Arten von Radaufhängungen kommen zum Einsatz?
Es gibt eine ganze Reihe von unterschiedlichen Radaufhängungsarten. Der Klassiker ist dabei die so genannte Starrachse. Bei dieser Variante verbindet eine starre Achsbrücke die beiden Radträger der beiden Fahrzeugseiten miteinander. Dies hat zur Folge, dass die Achsbrücke versagen kann, was man im Allgemeinen als Achsbruch bezeichnet. Der beschriebene Typ wird bereits in den 1930er Jahren verbreitet eingesetzt. Inzwischen findet man bei vielen Fahrzeugen jedoch eine so genannte Einzelradaufhängung.
Welche Eigenschaften zeichnen Starrachsen aus?
Die ersten Starrachsen führte man mit Hilfe von zwei Blattfedern, welche längs montiert waren. Dabei verwendete man gleichzeitig eine Gelenk für eine Blattfederseite, um so eine Längsschwinge darzustellen. Wenn Sie mit dieser Radaufhängungsart Ihr Fahrzeug abbremsen oder beschleunigen, so kommt es zur S-förmigen Blattfederverformung. Diese Art von Achsen findet man heutzutage in erster Linie bei Geländewagen sowie bei LKWs.
Einzelradaufhängungen
Diese Bezeichnung stammt daher, dass bei diesem Radaufhängungsaufbau sämtliche Räder unabhängig voneinander geführt werden. Das bedeutet zudem, dass die Stellungen der einzelnen Fahrzeugräder voneinander unabhängig sind. Dies erleichtert insbesondere die Lenkung. An der Vorderachse kommen dabei in erster Linie Radaufhängungen mit Lenker, Federbeinradaufhängungen, Pendelachsen oder so genannte Schwingen, wie das Dubonnet-Federknie, zum Einsatz. Dabei gibt es bei den Radaufhängungsarten mit Lenkern Mehrlenkerachsen, Dreieckslenkerachsen, Kurbellenkerachsen sowie Doppelquerlenkeraufhängungen. Im Bereich der Hinterachse findet man in erster Linie Pendelachsen, Längslenkerachsen, Schräglenkerachsen, Doppelquerlenkerachsen, Schwertlenkerachsen sowie Mehrlenkerachsen. Bei PKWs findet man heutzutage nahezu ausschließlich Einzelradaufhängungen in unterschiedlichen Ausführungen. Weil man die einzelnen Räder unabhängig voneinander federt und dämpft, benötigt man die bereits beschriebenen Schräg-, Quer-, Längs- bzw. Mehrfachlenker.
Wie ist Ihre Radaufhängung aufgebaut?
Grundsätzlich ist an Ihrem Fahrzeug für jedes einzelne Rad ein so genannter Radträger vorhanden, welcher wiederum meist aus Radnabe und Radlager zusammengesetzt ist. Bei einer Antriebsachse gibt es natürlich noch eine Antriebswellenverbindung, wohingegen nicht angetriebene Fahrzeugräder noch über eine integrierte Radbremse verfügen. Bei Antriebsachsen wird das Bremsdrehmoment hingegen mit Hilfe der Antriebswelle übertragen. Auf diese Art und Weise kann man den Aufbau verkleinern und auch die ungefederte Fahrzeugmasse reduzieren. Auch Stoßdämpfer, Lenker, Gelenke sowie Federn gehören zu Ihrer Radaufhängung.
Was versteht man unter hydropneumatischer und pneumatischer Federung?
Oftmals kommen bei PKWs klassische Spiralfedern als Federung zum Einsatz. Bei besonders hochwertigen Fahrzeugvarianten findet man hingegen auch Luftfederungen. Letztere zeichnet sich insbesondere durch ein weiches Ansprechen aus, was einen deutlich höheren Fahrkomfort erlaubt. Außerdem kann ein solches System bei entsprechender Ausstattung in seinen Eigenschaften auch elektronisch beeinflusst werden. Dies erlaubt beispielsweise eine Lastunabhängig Niveauregulierung und eine Anpassung der vorhandenen Vorspannung. Schlussendlich lässt sich dadurch Ihr Fahrwerk an Ihre gewünschten Eigenschaften und Ihren Fahrstil anpassen.
Die Bezeichnung pneumatische Federung bedeutet nichts anderes als das es sich um eine so genannte Luftfederung handelt. Diese Art von Federung ist in den meisten Fällen Oberklassefahrzeugen oder LKWs vorbehalten. Dabei handelt es sich jedoch um kein System, welches sehr häufig zum Einsatz kommt. Dennoch gibt es bereits Modelle aus den 1950er welcher mit einer pneumatischen Federung ausgestattet wurden. Konkurrenz hat dieser komfortable Federungstyp insbesondere durch die Entwicklung der so genannten hydropneumatischen Federung bekommen. Stadtbusse verfügen häufig über pneumatische Federungen. Dies haben die meisten Menschen schon einmal erlebt, denn beim Anhalten senkt der Busfahrer häufig die Fahrzeugseite, welche zum Gehweg/Bussteig gerichtet ist, ab. Dazu wird einfach die Luft abgelassen, sodass der Bus auf den metallischen Federn liegt. Dieser Kneeling genannte Vorgang erlaubt einen deutlich bequemeren Einstieg der Fahrgäste.
Eine hydropneumatische Federung wurde beispielsweise von der französischen Marke Citroen entwickelt. Dabei kombiniert der Fahrzeughersteller die Federung durch Luft mit einer Federung mit Hilfe einer hydraulischen Flüssigkeit. Dabei handelt es sich in aller Regel um ein Hydrauliköl. Das System ist so aufgebaut, dass eine definierte Stickstoffmenge in einem Stahlbehältnis eingebracht wird. Das Hydrauliköl ist dabei durch eine entsprechende Membran vom Gas getrennt. Dieses dient in erster Linie der Kraftübertragung. Damit ist die Gasphase für die Federung verantwortlich. Dagegen hat das Hydrauliköl die zusätzliche Aufgabe als Dämpfer der Radaufhängung zu fungieren. Dies erlaubt aufgrund der geringen mechanischen Reibungen und der schnellen Reaktion von Dämpfung und Federung einen besonders hohen Fahrkomfort.
Fazit
Es gibt eine große Zahl unterschiedlicher Radaufhängungsvarianten. Während heute vor allem in Bereich der gelenkten Vorderachse Einzelradaufhängungen zu finden sind, gibt es zum Teil noch Starrachsen oder Halbstarrachsen im Bereich der Hinterräder. Dabei findet man neben der klassischen Federung mit Spiralfedern auch noch Aufbauten mit Pneumatischer Federung oder aber hydropneumatischer Federung.
- Häufig treten im Bereich der Radaufhängung gebrochene Federn, verbrauchte Stoßdämpfer oder Schäden an den Querlenkern auf. Für die Radführung werden dabei häufig günstige Komplettsets aus Spurstangen, Querlenkern, Koppelstangen, Querlenkerlagern, Traggelenken und Kugelgelenken angeboten. Da all diese Bauteile ähnlich schnell verschleißen und der Arbeitsaufwand beim Austausch aller Komponenten nur geringfügig größer ist, sollten Sie diese gemeinsam auswechseln.
- Nach Arbeiten an Ihrer Radaufhängung, insbesondere im Bereich der Radführung, ist eine Neueinstellung der Spur unausweichlich. Diese sollte immer in einem Fachbetrieb durchgeführt werden. Stellt man dabei weitere Probleme fest, so sollten diese umgehend beseitig werden, um teure Folgeschäden zu vermeiden.
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