Schon lange ist der PKW für den Autofahrer kein alleiniges Transportmittel mehr, um bequem von A nach B zu gelangen. Während es damals alleine darum ging, in möglichst kurzer Zeit eine weite Strecke zurücklegen zu können, ist das Fahrzeug heute für den einen oder anderen Besitzer auch ein Stück Hobby geworden. Deswegen liegt es nahe, dass viele sich gerne mit dem Exterieur und dem allgemeinen Erscheinungsbild Ihres Fahrzeugs auseinander setzen. So entscheiden sich viele Autobesitzer für professionelle Autowäschen, oder das Tönen der Fensterscheiben, oder aber es werden hochwertige und optisch auffallende Felgen erworben, um das Erscheinungsbild des Fahrzeugs mehr in Szene zu setzen. Doch in den letzten Jahren hat ein ganz besonderer Trend mehr und mehr an Aufmerksamkeit gewonnen: das Lackieren des Bremssattels eines Fahrzeugs. Besonders auffallend sind hier Bremssättel in leuchtenden Farben. Beispielsweise dunkelblaue oder dunkelrote Bremssättel bei einer ansonsten lackschwarzen Karosserie. Doch auch grüne oder gelbe Bremssättel, oder sogar weiße oder pinke – der Fantasie eines Fahrzeug-Inhabers sind hier keine Grenzen gesetzt.
Sind Sie auch auf den Geschmack gekommen und möchten Ihrem Fahrzeug einen ganz neuen individuellen Look verpassen? Im Folgenden geben wir Ihnen einen kurzen Einblick über das Lackieren der Bremssättel, sowie den eigentlichen Verlauf des Lackierens und nützliche Tipps.
Warum gerade den Bremssattel lackieren?
Im Allgemeinen fällt der Bremssattel erst einmal gar nicht wirklich ins Auge. Er ist ein Bauteil aus der zweiten Reihe, welches eigentlich nicht unbedingt die Blicke auf sich zieht. Doch wenn ein Autoliebhaber sich für den Kauf neuer Felgen entscheidet, sieht dies schon ganz anders aus: denn hochwertige Felgen sind meist filigran und haben zierliche Speichen, was wiederum einen ganz anderen Einblick in das Innenleben des Rades zulässt. Und spätestens jetzt ist der Blick auf den meist verschmutzten Bremssattel komplett frei. Vielleicht hat gerade das den Impuls gegeben, eben dieses Bauteil, welches meist durch Schmutz auffällt, in knalligen Farben zu lackieren, um es zum neuen Blickfang zu machen.
Wie genau wird der Bremssattel lackiert?
Um den Bremssattel zu lackieren, wird eigentlich nur von einer einzigen Methode Gebrauch gemacht: dem Pinsel. Das Folieren macht hier keinen Sinn, da die hohen Temperaturen, denen der Bremssattel bei der Fahrt ausgesetzt ist, die Folie schlichtweg einfach wegbrennen würden. Um also den Bremssattel optimal zu lackieren, und dabei auch nicht die angrenzenden Bauteile ungewollt ebenfalls zu erwischen, sollte hier ausschließlich zum Pinsel gegriffen werden. Wenn Sie über keine sonderlich ruhige Hand verfügen, sollten Sie diese Aufgabe Experten anvertrauen. Sofern Sie sich allerdings diese Aufgabe zutrauen, sollten Sie direkt ein komplettes Set zum Lackieren der Bremssättel besorgen. Diese Sets beinhalten in der Regel Bremsenreiniger, Farbe (Lack und Härter), Pinsel, sowie Anmischbecher, wie meist auch Einweghandschuhe. Außerdem können auch Schleifpapier und Drahtbürste gebraucht werden, wenn die Bremssättel hier besonders schmutzig sind. Auch ein Atem- und ein Augenschutz können hier hilfreich sein.
Wie gehe ich nun beim Lackieren vor?
Zuallererst sollten Sie eines wissen: das endgültige Ergebnis hängt meist alleine davon ab, wie gut Sie die Arbeit vorbereitet haben, also inwieweit Sie von dem Bremssattel Schmutz und Rost haben entfernen können. Denn nur wenn die Oberfläche des Bauteils von Dreck und Rost gänzlich befreit ist, kann die Farbe erst richtig haften und wird ein einwandfreies Ergebnis und eine leuchtende Farbe hinterlassen können. Der eigentliche Vorgang beinhaltet hier das Demontieren, Reinigen und das Abkleben der Teile, wobei der Bremssattel selbst natürlich nicht zerlegt wird. Achten Sie bei der Arbeit außerdem besonders auf die Sensoren, sowie die Gummimanschetten und auch auf die Führungen, die sich um das Bauteil herum befinden.
Tragen Sie außerdem beim Lackieren unbedingt einen Atemschutz und Handschuhe. Um den Dreck von dem Bauteil optimal entfernen zu können, werden Sie abgesehen von viel körperlichem Aufwand auch Chemikalien benutzen. Sollten Sie auch nur Anzeichen von Schwindel wahrnehmen oder sollten Sie feststellen, dass Ihnen auf andere Weise nicht wohl bei der Arbeit ist, dann stellen Sie vorerst die Arbeit ein. Ihre Gesundheit geht immer vor! Um auf Nummer sicher zu gehen, dass auch wirklich keine anliegenden Bauteile ebenfalls lackiert werden, ist es ratsam, alle Komponenten, die unlackiert bleiben sollen, mit Kreppband abzudichten. Auch die Bremsscheibe sollte bedeckt werden. Zwar gibt es immer noch Stimmen, die behaupten, dass ein Abdecken mit Kreppband nicht nötig sei, allerdings sollte man gerade als Anfänger auf diese Hilfsmittel nicht verzichten.
Achten Sie außerdem auf das Mischverhältnis
Sie sollten sich hier immer daran halten, was auf der Verpackung angeben ist. Machen Sie also keine Experimente! Wenn beispielsweise zu wenig Härter verwendet wird, dann kann das Trocknen der Farbe mehr Zeit als geplant kosten. Wenn allerdings zu viel von dem Härter verwendet wird, dann kann es sein, dass der Lack zu schnell trocknet.
Außerdem sollten Sie den Bremssattel immer von oben nach unten lackieren und nicht umgekehrt. Und stellen Sie sich darauf ein, dass eine zweite Schicht lackiert werden muss. Zwischen der ersten Schicht und der zweiten Schicht sollten mindestens drei bis vier Stunden Zeit liegen. Erst wenn die zweite Schicht komplett ausgehärtet ist, haben Sie Ihre Arbeit erledigt. Und vergessen Sie nicht, die demontieren Sensoren erneut zu montieren.
Das Fazit und ein Tipp von AutoDoc
Eine dunkle Karosserie und lackierte Bremssättel in leuchtenden Farben: jeder Autoliebhaber weiß, was für ein optisches Highlight dies sein kann. Gerade bei dunklen Fahrzeugen kann das Lackieren der Bremssättel in auffälligen Farben einen besonders sportlichen Charakter mit sich bringen. In diesem Artikel haben wir Ihnen Tipps geben können, wie der Prozess des Lackierens genau aussieht und auf was geachtet werden sollte. Ein Tipp von AutoDoc ist hier allerdings, sich beim ersten Versuch Hilfe von Spezialisten zu holen. Lassen Sie sich in Ruhe genau zeigen, wie der Lackierprozess vorbereitet wird, auf welche Weise der Bremssattel bestmöglich von Schmutz und Rost befreit werden kann und wie die beiden Schichten des Lacks aufgetragen werden, ohne dass Schlieren oder Läufer entstehen. Greifen Sie außerdem auf Kreppband zurück, denn nur wenn Bremsscheiben und umliegende Komponenten ideal abgedeckt sind, werden im Nachhinein keine ungewollten Farbflecken auf anderen Bauteilen zu finden sein. Nur präzises und detailgetreues Arbeiten wird hier das Ergebnis bringen, was Sie sich wünschen.
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