Airbags: Was Sie wissen müssen

Airbags: Was Sie wissen müssen

Die Automobilhersteller arbeiten seit mehreren Jahrzehnten aktiv daran, die Wahrscheinlichkeit schwerer Verletzungen infolge von Autounfällen zu verringern. Eine der besten Innovationen in diesem Bereich sind Airbags, die bereits Millionen von Menschen das Leben gerettet haben. Laut dem US-Institut für Verkehrssicherheit (IIHS) können Airbags bei einem Unfall die Wahrscheinlichkeit der Todesfolge um ein Drittel und manchmal sogar um die Hälfte reduzieren. Andererseits können sie bei unsachgemäßer Verwendung gefährlich sein. In diesem Artikel beschreiben wir ihre Arbeitsweise, wie sie verwendet werden und in welchen Fällen sie deaktiviert werden sollen.

 8 interessante Dinge über Airbags 

  1. Die ersten Airbag-Patente wurden 1951 gleichzeitig von Walter Linderer in Deutschland und John Hetrik in den USA eingereicht. Die entworfenen Geräte wurden mit Druckluft aufgeblasen. Aufgrund der extrem langsamen Aktivierung, also einer zu schlechten Leistung, hat sich diese Innovation zuerst nicht durchgesetzt.
  2. 1963 beschloss der Japaner Yasuzaburou Kobori, anstelle von Druckluft eine Treibladung für das Aufblasen des Kissens zu verwenden. Aufgrund der japanischen Brandschutzgesetze stieß Koboris Innovation jedoch auf viele Einschränkungen, weshalb die Forschung auf diesem Gebiet nicht weitergeführt wurde.
  3. Im Jahre 1968 präsentierte der Erfinder Allen Breed den ersten Airbag-Aufprallsensor, der eine automatische Aktivierung des Systems ermöglicht.
  4. Das erste Serienfahrzeug mit Frontairbag war im Jahre 1973 der amerikanische Oldsmobile Toronado. In Europa wurde der Airbag 1980 in den Limousinen der Mercedes-Benz S-Klasse eingeführt.
  5. Im Laufe der Jahre haben viele namhafte Automobilhersteller an der Entwicklung dieser Technologie gearbeitet:
    • Im Jahre 1994 begann Volvo mit dem Einbau der Seitenairbags in ihren Fahrzeugen. Diese Airbags schützen das Becken, die Brust und den Bauch und verhindern das Eindringen scharfer Gegenstände in den Fahrgastraum.
    • Im Jahre 1996 begann die koreanische Automobilmarke KIA, Knieairbags in ihre Autos einzubauen. Diese Airbags wurden entwickelt, um die unteren Extremitäten besser zu schützen.
    • Im Jahre 1998 verwendeten Toyota und Volvo Vorhangairbags, um Kopfverletzungen bei Seitenaufprall und Überschlag zu verhindern. Zusätzlich zu ihren Hauptfunktionen verhinderten die von diesen Unternehmen entwickelten Geräte, dass zerbrochene Glasscherben in den Fahrgastraum eindringen und die Passagiere herausgeschleudert werden.
    • Im Jahre 2009 stellte Toyota dann eine weitere Innovation vor: den sogenannten Center-Airbag. Dessen Funktion besteht darin, den Fahrer und die Beifahrer vor Verletzungen zu schützen, die beispielsweise durch gegenseitige Zusammenstöße der Insassen verursacht werden können.
    • Im Jahre 2012 hat Volvo einen Airbag zum Schutz der Fußgänger entwickelt. Der sogenannte Fußgänger-Airbag ist unter der Motorhaube installiert und bläst sich bei einem Aufprall im Bereich zwischen Motorhaube und Windschutzscheibe auf, um den Kopf des Fußgängers zu schützen.
    • Ebenfalls im Jahre 2012 präsentierte Ford Sicherheitsgurte mit integrierten aufblasbaren Elementen in Europa. Dieses System verteilt die Aufprallkraft gleichmäßiger, um die Wahrscheinlichkeit schwerer Verletzungen, insbesondere für Kinder, zu minimieren.
  6. Heutzutage kann es bis zu 14 aufblasbare Vorrichtungen in einem Auto geben.
14 aufblasbare Vorrichtungen
  1. Wie bekannt ist, verbleibt der Airbag lange Zeit im zusammengefalteten Zustand. Um zu verhindern, dass die gefalteten Lagen verkleben, verwenden die Hersteller Talkum oder Stärke als Schmiermittel: Dies sind die Substanzen, die nach Aktivierung des Systems im Fahrzeuginnenraum zu sehen sind.
  2. Im Allgemeinen dauert es 0,01 bis 0,05 Sekunden bis ein Airbag vollständig aktiviert ist. Ein Mensch braucht mehr Zeit zum Blinzeln: Im Durchschnitt dauert ein Wimpernschlag 0,05 Sekunden.

 9 Empfehlungen von AUTODOC zur korrekten Verwendung von Airbags 

  1. Verwenden Sie immer Sicherheitsgurte. Airbags sind kein Ersatz für Sicherheitsgurte, sondern nur ein zusätzliches Schutzsystem. Da nach dem Auslösen sich der Airbag mit einer Geschwindigkeit von 300 km/h in Richtung des Fahrers oder der Beifahrer bewegt, ist es tatsächlich möglich, schwere Verletzungen zu erleiden, wenn die Sicherheitsgurte nicht angelegt sind.
  2. Stellen Sie den Sitz richtig ein. Der Abstand zwischen Fahrer und Lenkradmitte muss mindestens 25 cm betragen. Dazu ist es erforderlich, den Sitz nach hinten zu verschieben oder die Rückenlehne zu neigen. Die Halter älterer Fahrzeuggenerationen, deren Sitze nicht mit einer Vielzahl von Einstellungen ausgestattet sind, können spezielle Pedalverlängerungen verwenden, um ein komfortables Fahren zu ermöglichen.
Stellen Sie den Sitz richtig ein
  1. Stellen Sie sicher, dass Ihre Haltung korrekt ist. Der Fahrer und die Beifahrer müssen sich mittig auf die Sitze setzen und sich zurücklehnen. Die Füße müssen auf dem Boden stehen. Lehnen Sie sich niemals gegen einen Airbag: Hohe Aufblas-Kräfte und heiße Gase können hier zu Verletzungen führen. Darüber hinaus ist es verboten, sich hier an ein Fenster anzulehnen, das gilt insbesondere für Kinder.
  2. Stellen Sie immer sicher, dass die Entfaltung des Airbags von nichts behindert wird. Verwenden Sie keine Sitzbezüge: Diese können sonst die Entfaltung der Seitenairbags ganz oder teilweise blockieren. Bewahren Sie keine schweren oder scharfen Gegenständen in den Türfächern auf: Sie können im Fall der Aktivierung des Systems Verletzungen verursachen. Aus demselben Grund dürfen Sie auch keine Tasche oder keine anderen Gegenstände bei sich auf dem Schoß haben.
  3. Installieren Sie keinen Kindersitz auf dem Vordersitz. Wir empfehlen, Kinder unter 12 Jahren auf den Rücksitzen zu befördern. In einigen Ländern ist dies gesetzlich vorgeschrieben. Wenn Sie einen Kindersitz auf dem Beifahrersitz montieren müssen, verschieben Sie den Beifahrersitz so weit wie möglich nach hinten und deaktivieren Sie gegebenenfalls den Airbag. In den meisten modernen Autos erfolgt die Deaktivierung automatisch.
Installieren Sie keinen Kindersitz auf dem Vordersitz
  1. Schwangere Frauen im letzten Trimester sollten auf die Verwendung dieser Technologie nicht verzichten. Obwohl die Gefahr von Verletzungen des Fötus durch den Airbag hoch ist, sind die Folgen einer Kollision mit der Lenksäule im Allgemeinen schwerwiegender. Deshalb sorgen richtig eingestellte und angelegte Sicherheitsgurte zusammen mit aktivierten Airbags für ein Höchstmaß an Sicherheit. In den letzten Stadien der Schwangerschaft ist es jedoch besser, auf Autofahrten zu verzichten, insbesondere als Fahrerin hinter dem Lenkrad.
  2. Rauchen Sie nicht, wenn Sie hinter dem Lenkrad sitzen. Zigaretten oder elektronische Zigaretten sind nicht nur eine Quelle der Ablenkung, sondern stellen auch ein großes Risiko dar, beim Auslösen des Airbags eine tödliche Verletzung zu erleiden.
Rauchen Sie nicht, wenn Sie hinter dem Lenkrad sitzen
  1. Überwachen Sie den Status des Systems. Die Anzeige auf dem Armaturenbrett zeigt an, dass das System ordnungsgemäß funktioniert. Diese Warnlampe leuchtet auf, wenn die Zündung eingeschaltet wird und erlischt anschließend nach 5-6 Sekunden. Wenn die Warnleuchte während der Fahrt dauerhaft leuchtet oder ab und zu aufleuchtet, müssen Sie sich an eine Werkstatt wenden, um eine detaillierte Diagnose durchführen zu lassen.
  2. Nehmen Sie niemals die Abdeckung ab und führen Sie keine Reparaturen in dem Bereich der aufblasbaren Geräte durch, ohne zuvor die elektrische Verbindung zur Batterie zu trennen. Nur das Abklemmen der Batterie gewährleistet hier einen Schutz vor dem plötzlichen Aktivieren der Airbags.
Die elektrische Verbindung zur Batterie zu trennen

Fazit

Zweifellos sind Airbags heute eine der besten technologischen Innovationen, um Fahrer und Passagiere bei einem Unfall vor Verletzungen zu schützen. Trotz ihrer offensichtlichen Vorteile gehen von ihnen jedoch auch gewisse Gefahren aus, weshalb einige Regeln strengstens eingehalten werden müssen. Durch die Einhaltung dieser Regeln und die Verwendung von anderen aktiven und passiven Sicherheitssystemen können Sie sich und die Beifahrer vor den Gefahren einer Vielzahl von unvorhergesehenen Verkehrssituation schützen.

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