Lichtmaschine prüfen: Defekte, Symptome und mit Multimeter testen

Lichtmaschine prüfen: Defekte und Symptome

Ihre Lichtmaschine sorgt für die elektrische Versorgung Ihres Fahrzeugs. Dazu gehört auch, dass diese Ihr Zündsystem mit Spannung versorgt, sodass dieses bei einem Benziner für das zeitgenaue Entzünden des Kraftstoffs sorgen kann. Darüber hinaus spielt sie auch eine wichtige Rolle beim Laden Ihrer Starterbatterie, sodass Sie Ihren Motor nach dem Ausschalten auch wieder anlassen können.

Wie äußert sich eine defekte Lichtmaschine?

Wie bereits beschrieben, spielt Ihr Alternator eine wichtige Rolle beim Aufladen Ihrer Autobatterie. Können Sie Ihr Fahrzeug insbesondere im Winter schlecht starten, so gibt es dafür verschiedene mögliche Ursachen. Neben Verbrauchen, die durch Ihre Zündung beim Abstellen des Fahrzeugs nicht abgeschaltet werden, kann auch eine defekte Autobatterie zu diesen Symptomen führen. Haben Sie diese Art von Problemen ausgeschlossen, so kommt für die mangelnde Starterbatterieaufladung vor allem ein defekter Generator als Ursache in Frage. In einem solchen Falle sollten Sie prüfen, ob die Lichtmaschine Ihres Autos die Batterie lädt.

Weitere Symptome einer beschädigten Lichtmaschine ist das besonders helle oder schwache Leuchten Ihrer Fahrzeugbeleuchtung sowie ein Flackern derselben. Solche Probleme deuten nämlich darauf hin, dass die Spannung nicht korrekt stabilisiert wird. Wir empfehlen Ihnen hierbei insbesondere den Regler der Lichtmaschine zu prüfen.

Übermäßig belastet wird Ihre Starterbatterie zudem, wenn der so genannte Freilauf nicht mehr richtig arbeitet. Diese Vorrichtung dient dem Ausgleich von plötzlichen Änderungen der Motordrehzahl und den dadurch entstehenden Schwingungen innerhalb Ihres Fahrzeugriemensystems. Generell äußert sich eine solche Art von Defekt durch eine ungewöhnliche Geräuschentwicklung, insbesondere im Rahmen des Motorstarts. Dazu gehört auch ein typisches “Zwitschern”. Ansonsten können Sie den Freilauf der Lichtmaschine einfacher nach dessen Ausbau prüfen. Dabei sollten Sie den äußeren Ring in die korrekte Drehrichtung des Riemens nicht drehen können sobald Sie den inneren Ring festhalten. Hingegen sollte sich dieser in die entgegengesetzte Richtung frei drehen lassen. Trifft eines dieser beiden Verhaltensweise nicht zu, so ist dieser defekt und muss erneuert werden.

Wie funktioniert ein Generator?

Der Startergenerator, oftmals auch als Lichtmaschine bezeichnet, nutzt das Motordrehmoment, um diese kinetische Energie in elektrische Energie zur Fahrzeugversorgung umzuwandeln. Dabei handelt es sich genau genommen um einen motorbetriebenen Wechselstromgenerator. Das Motordrehmoment wird dabei fast immer mit Hilfe eines Keilriemens übertragen. Die in modernen Fahrzeugen eingebauten Lichtmaschinen bieten nicht nur eine sehr hohe Leistung, sondern sie erreichen auch enorme Lebensdauern. Daher handelt es sich bei dieser Baugruppe um kein klassisches Verschleißteil.

Keilriemens

Interessant ist auch, dass in den 1970er Jahren vor allem Gleichstromlichtmaschinen gebräuchlich waren. Diese sind heute kaum noch anzutreffen, weil die Hersteller lieber auf andere Systeme setzen. Dabei findet man heute neben Wechselstromlichtmaschinen besonders häufig auch Drehstromlichtmaschinen in Fahrzeugen. Grundlage für die Stromerzeugung ist dabei die so genannte Induktion. Dabei muss sich ein Magnet drehen, um so ein elektrisches Feld und damit elektrische Spannung zu erzeugen. Dabei heißt der bewegliche Magnet Rotor und die Kupferwicklungen, in welchen der Magnet bewegt wird, Stator bzw. Statorwicklungen. Wichtig für die korrekte und effiziente Funktionsweise ist jedoch auch die Bereitstellung einer entsprechenden Erregerspannung. Diese wird verwendet, um die erzeugte Spannung der Lichtmaschine genau geregelt werden kann.

Wie prüfen Sie Ihre Lichtmaschine

Warnleuchte mit der Bedeutung Batterie

Bemerken Sie bei Ihrem Fahrzeug oben beschriebene Symptome oder eine in der Instrumententafel aufleuchtete Warnleuchte mit der Bedeutung “Batterie” während der Motor läuft, dann lohnt sich ein genauerer Blick auf Ihre Lichtmaschine. Neben dem Generator an sich können auch andere Bauteile, wie Kabel bzw. Stecker, der Laderegler oder aber der Antriebskeilriemen verschlissen oder defekt sein. Der häufigste Lichtmaschinendefekt betrifft die dort verbauten Generatorkohlen, auch wenn ein zu stark gespannter Keilriemen zu Lagerdefekten führen kann. Bei einer solchen Vermutung sollten Sie den Anker Ihrer Lichtmaschine prüfen lassen. Dazu muss der Anker ausgebaut werden, um mit Hilfe eines Durchgangsprüfers einen möglichen Masseschluss zu erkennen.

Danach lohnt es sich auf jeden Fall, die Kabel und Stecker sowie den Keilriemen auf Beschädigungen zu prüfen. Wichtig ist dabei auch die Keilriemenvorspannung. Diese sollten nur so groß sein, dass Sie den Riemen problemlos mit der Hand etwa zwei Zentimeter eindrücken können. Spannen Sie diesen Riemen zu stark, so kommt es zu Schäden am Lichtmaschinenlager und auch der Lichtmaschinenanker kann in Mitleidenschaft gezogen werden.

Spannung Ihrer Lichtmaschine zu prüfen

Im nächsten Schritt empfiehlt es sich, die Spannung Ihrer Lichtmaschine zu prüfen. Dazu messen Sie die Spannung, welche im Betrieb erzeugt wird. Bestimmen Sie vorab aber die von der Batterie gelieferte Spannung an den Batteriepolen so lange Ihr Motor nicht läuft. Sie sollte etwa 1212,5 Volt betragen. Nach dem Motorstart sollte an den Polen jedoch eine höhere durch den Generator erzeugte Spannung von um die 13,5 Volt anliegen. Um zu kontrollieren, ob die Lichtmaschinenladeleistung ausreichend ist, sollten Sie zunächst möglichst viele Stromverbraucher zuschalten. Bringen Sie nun die Motordrehzahl auf etwa 3.000 Umdrehungen pro Minute und prüfen Sie die an der Batterie anliegende Ladespannung erneut. Diese sollte nun noch immer mindestens 13 Volt betragen (wobei die Spannung von der Autobatterieladung abhängt).

Sollten Sie eine alte Gleichstromlichtmaschine mit Ihre Multimeter überprüfen wollen, so sollten Sie ebenfalls die Ladespannung vermessen. Dabei müssen Sie jedoch beachten, dass diese Generatorart erst am etwa 2.000 U/min richtig arbeiten kann. Dann sollte diese bei rund 3.000 U/min zwischen 13 und 14 Volt betragen. Darüber hinaus können Sie auch den Erregerstrom Ihrer Lichtmaschine bestimmen. Dies ist jedoch mit handelsüblichen Hilfsmittel eher schwer zu bewerkstelligen, sodass wie Ihnen raten, dies in einer Fachwerkstatt mit Hilfe eines Oszilloskops kontrollieren zu lassen.

Fazit

Autofahrer sollten wissen, wie die häufigsten Defekte von Lichtmaschinen aussehen bzw. sich äußern. Darüber hinaus helfen Grundkenntnisse zum Testen der Lichtmaschine auch ohne Messgerät, eventuelle Probleme mit dieser Baugruppe einzugrenzen bzw. auszuschließen. Darüber hinaus sollten Sie auch die Kniffe kennen, um zu testen, ob Ihre Lichtmaschine die Starterbatterie auflädt. Schließlich wollen Sie nicht mit Ihrem Auto stranden nachdem Sie Ihren Motor abgeschaltet haben.

Ein Tipp von AUTODOC: Damit Sie beim Wechsel bzw. der Reparatur Ihrer Lichtmaschine viel Zeit und Geld sparen können, lohnt es, auf so genannte Tauschteile zu setzen. Dabei erhalten Sie eine generalüberholte Lichtmaschine zu einem günstigeren Preis, wenn Sie nach der Reparatur Ihren alten und defekten Generator zurückgeben, damit dieser repariert werden kann. Alternativ können Sie auch Ihre eigene Lichtmaschine überholen und beispielsweise mit neuen Kohlen oder einem neuen Lichtmaschinenregler ausstatten lassen. Dafür müssen Sie jedoch mehr Reparaturzeit einplanen.

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