Wer auf ungarischen Autobahnen fahren will, benötigt im Vorfeld die elektronische Vignette e-Matrica. Mit Wirkung vom 1. Januar 2024 wurde der Kreis der gebührenpflichtigen Straßenstrecken in Ungarn im Rahmen des E-Vignetten-Systems sogar noch einmal erweitert, was nicht zuletzt mit einer Erhöhung der Mautgebühr einherging.
Maut und Vignette in Ungarn: Allgemeine Informationen
In Ungarn ist die Nutzung der Autobahnen und Schnellstraßen mautpflichtig. Das Mautsystem basiert auf einer elektronischen Vignette (E-Vignette), die vor der Benutzung dieser Straßen online oder an verschiedenen Verkaufsstellen erworben werden muss. Die Registrierung erfolgt über das Fahrzeugkennzeichen, wodurch physische Vignetten überflüssig werden. Es ist also nicht erforderlich, die gekaufte Vignette auf die Windschutzscheibe zu kleben oder auszudrucken, da das E-Vignettensystem und die Überwachung vollständig digitalisiert sind. Kameras erfassen die Fahrzeugkennzeichen und überprüfen automatisch, ob eine gültige Straßenbenutzungsberechtigung für das erfasste Kennzeichen vorliegt. Auch die Maut kann online bezahlt werden. Verfügbar sind verschiedene Vignettenarten, die sich nach Gültigkeitsdauer und Fahrzeugkategorien unterscheiden.
Vorschriften für Motorräder
Motorradfahrer müssen ebenfalls die e-Matrica erwerben, um mautpflichtige Autobahnen, Schnellstraßen und ausgewählte Nationalstraßen nutzen zu dürfen. Die Mautkosten für Motorräder sind in der Regel niedriger als die für Autos.
Vorschriften für Gespanne
Fahrzeuge mit mehr als sieben Sitzen und zugehörigen Anhängern unterliegen einer erhöhten Mautgebühr, wobei der Anhänger in die Kategorie U fällt. Für Zugfahrzeuge mit einem Gewicht über 3,5 Tonnen bestimmt die Anzahl der Achsen die Höhe der Maut.
Vorschriften für Wohnmobile
Wohnmobile bis zu einem Gewicht von 3,5 Tonnen, die zur Beförderung von mehr als sieben Personen geeignet und in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 als Nutzfahrzeug (N1) klassifiziert sind, müssen mit einer höheren Maut rechnen. Für Wohnmobile, die mehr als 3,5 Tonnen wiegen, gilt seit Januar 2024 die streckenabhängige elektronische Mauterhebung durch das HU-GO-System.
Im ungarischen Mautsystem ermöglicht die Kategorisierung der Fahrzeuge eine klare Bestimmung der erforderlichen Autobahnvignette in Ungarn für jedes Fahrzeug:
Klasse | Beschreibung | Anmerkungen |
D1 | Pkw bis 3,5 t | |
D2 | Fahrzeuge zur Personenbeförderung mit über 7 Sitzen (inkl. Fahrer) bis 3,5 t | Einschließlich Wohnmobile bis 3,5 t mit entsprechender Zulassung |
U | Anhänger von Fahrzeugen der Klassen D2 und B2 | Wird in Kombination mit einem Zugfahrzeug der Klasse D1 oder D2 höher bemautet |
D1M | Motorräder |
Vignette in Ungarn
Ungarns Mautsystem basiert auf elektronischen Vignetten: Vor der Nutzung mautpflichtiger Straßen muss eine E-Vignette in Ungarn online gekauft oder an einer Tankstelle bzw. einem Grenzübergang erworben werden. Beim Kauf wird das Fahrzeugkennzeichen registriert. Verfügbar sind verschiedene Gültigkeitsdauern: Tages-, Wochen-, Monats- und Jahresvignetten. Elektronische Überwachungssysteme kontrollieren die Gültigkeit: Bei Nichtbeachtung drohen Bußgelder. Bei versehentlichem Befahren einer mautpflichtigen Strecke ohne Vignette besteht allerdings die Möglichkeit, die Vignette innerhalb von 60 Minuten nachzukaufen, ohne dass für diese Zeitspanne Zusatzkosten anfallen. Im Folgenden bieten wir einen groben Überblick darüber, mit welchen Kosten für die Vignette in Ungarn gerechnet werden muss.
Vignette Ungarn: Preistabelle
Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die Kosten in Forint für die Nutzung mautpflichtiger Straßen in Ungarn, abhängig vom Fahrzeugtyp und der Art der Vignette. Die Preise sind in Forint festgelegt und können sich bei der Umrechnung in Euro je nach täglichem Wechselkurs entsprechend ändern. Für ein normales Auto der Klasse D1 mit bis zu sieben Sitzplätzen kostet eine 10-Tages-Vignette etwa 20 €, eine Monatsvignette etwa 35 € und eine Jahresvignette etwa 200 € (ab 2024).
Vehicle category | 10 Tage | 1 Monat | 1 Jahr |
D1 | 6400 Ft | 10360 Ft | 57260 Ft |
D2 | 9310 Ft | 14670 Ft | 81280 Ft |
D1M | 3200 Ft | 5180 Ft | 57260 Ft |
U | 6400 Ft | 10360 Ft | 57260 Ft |
Ungarn: Mautstraßen und Autobahngebühr
In Ungarn sind überwiegend Autobahnen und einige Schnellstraßen vignettenpflichtig, während andere Straßentypen wie Landstraßen in der Regel mautfrei sind. Es gilt: Alle Straßen, die mit einem „M“ markiert sind, sind in Ungarn mautpflichtig und erfordern den Erwerb einer Autobahnvignette. Bestimmte Autobahnabschnitte und Bereiche der Budapester Stadtautobahn sind von dieser Regelung ausgenommen.
Die Autobahn-Maut gilt für die folgenden Streckenabschnitte:
Maut für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen
Seit Januar 2024 werden Wohnmobile über 3,5 Tonnen, ähnlich wie Busse und Lkw der gleichen Gewichtsklasse, durch das HU-GO-System erfasst, das eine streckenabhängige elektronische Maut berechnet. Die Notwendigkeit einer Vignette entfällt dadurch. Zur Begleichung der Maut können Fahrer und Fahrerinnen sich im HU-GO-System registrieren. Alternativ kann ein On-Board Unit (OBU) genutzt werden, das die gefahrenen Kilometer automatisch erfasst und die Gebühren berechnet.
Weitere Informationen finden Sie in offiziellen Quellen
Auf der folgenden Website finden Sie weitere Informationen zur e-Matrica:
Nationale Mauterhebung geschlossene Dienstleistungs-AG (Nemzeti Útdíjfizetési Szolgáltató Zrt.): Diese offizielle Website bietet eine Plattform für den Kauf von E-Vignetten in Ungarn. Sie informiert über geltende Tarife und bietet Vignetten für verschiedene Fahrzeugkategorien an.
FAQ
Braucht man eine Vignette in Ungarn?
Ja, für die Nutzung der meisten Autobahnen und einiger Schnellstraßen in Ungarn ist eine Vignette erforderlich. Diese Vignette, bekannt als e-Matrica, muss vor der Fahrt auf mautpflichtigen Straßen erworben werden.
Was kostet die Maut in Ungarn?
Die Kosten für die Maut in Ungarn hängen von der Fahrzeugkategorie, der Art der Vignette (z.B. Tages-, Wochen-, Monats- oder Jahresvignette) und teilweise auch von der Region ab.
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