Feinstaubplakette: Die Fakten zur Umweltplakette

Feinstaubplakette: Die Fakten zur Umweltplakette

Die meisten Menschen, die in Deutschland in letzter Zeit Auto gefahren sind, haben sie sicher schon einmal gesehen: Die Feinstaubplakette. Im Volksmund wird diese auch gern als Umweltplakette bezeichnet. Generell gibt es vier Kategorien: keine Plakette, rote Plakette, gelbe Plakette und grüne Plakette. Im nachfolgenden Text werden wir Ihnen die wichtigsten Fakten dazu näherbringen.

Worum geht es eigentlich bei der Feinstaubplakette?

Im Endeffekt handelt es sich bei dieser Kennzeichnung um eine Abgasplakette. Sie bescheinigt dem entsprechenden Fahrzeug, dass dieses bestimmte Umweltauflagen erfüllt. Wie der Name schon verrät, geht es dabei in erster Linie und den Ausstoß von so genanntem Feinstaub. Dieser entsteht bei der Verbrennung des Kraftstoffs im Motor. Im Grunde genommen handelt es sich um feinste Rußpartikel, von denen die kleinsten bis tief in die Lunge eindringen können. Dabei hat man mit der Einrichtung von so genannten Umweltzonen und den dazugehörigen Feinstaubplaketten damit begonnen, Feinstaubemissionsbelastungen auf breiter Front zu verringern.

Worum geht es eigentlich bei der Feinstaubplakette

Doch was bedeutet es nun, wenn Ihr Fahrzeug eine bestimmte Plakette besitzt? Die drei möglichen Plaketten haben die Farben Rot, Gelb oder Grün (analog zu einer Ampel). Darüber hinaus sind die Plaketten mit den Zahlen 2 (Rot), 3 (Gelb) oder 4 (Grün) gekennzeichnet. Die Zahlen geben dabei Auskunft über die entsprechende Schadstoffgruppe. Alle Fahrzeuge, die keine Umweltplakette erhalten, gehören automatisch zur Schadstoffgruppe 1. Je höher die Schadstoffgruppe ist, desto sauberer sind die Abgase in Bezug auf den ausgestoßenen Feinstaub. Dieser wird, insbesondere bei Dieselfahrzeugen, mit Hilfe eines geeigneten Rußpartikelfilters aus den Abgasen entfernt. Mitte der 2010er Jahre gab es auch Vorschläge zur Einführung einer blauen Plakette für Elektrofahrzeuge und besonders sauberer Verbrenner – dieser Vorschlag wurde jedoch zurückgezogen.

Euronorm, Schadstoffklasse und Schadstoffgruppe

Bei den Feinstaubplaketten geht es vordergründig um den Feinstaubausstoß. Das ist auch der Grund, warum Benziner mit einem G-Kat in der Regel auch eine grüne Abgasplakette erhalten. Für eine grüne Plakette muss der Benziner hingegen mindestens die Euro-4-Norm erfüllen. Die Euronormen betrachten dabei den gesamten Schadstoffausstoß, welcher meist durch den Katalysator und dessen Effizienz bestimmt wird. Moderne Diesel-, aber auch Benziner erhalten somit fast immer eine grüne Schadstoffplakette. Auch Dieselfahrzeuge der Euro-3-Norm können unter Umständen eine grüne Plakette erhalten, wenn Sie einen effizienten Partikelfilter haben. Bitte bedenken Sie, dass es für die Euronorm keine speziellen Abgasplaketten gibt und diese nur in den Zulassungspapieren angegeben sind.

Wie viele Umweltzonen gibt es derzeit in Deutschland?

Inzwischen zählt man in ganz Deutschland fast sechzig Umweltzonen – Tendenz steigend. Dabei sind in erster Linie Städte betroffen, da dort die Feinstaubbelastung meist am höchsten ist. Beispiele für Metropolen mit einer Umweltzone (Stand Frühjahr 2020) sind Köln, Krefeld, Erfurt, Münster, München, Berlin und Mannheim. In Städten, wie Würzburg, Hildesheim und auch Hanau gibt es bisher noch keine Umweltzone.

Wie viele Umweltzonen gibt es derzeit in Deutschland

Wo bekomme ich eine Umweltplakette für Deutschland?

Deutsche Feinstaubplaketten können Sie generell bei den Zulassungsbehörden, bei TÜV, GTÜ und Dekra, aber auch in Werkstätten, die Abgasuntersuchungen durchführen dürfen, erhalten. Dafür ist meist der Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil II) erforderlich. Ihr Fahrzeug wird nicht untersucht, denn die Plakette wird nach den Abgaswerten des Fahrzeugtyps und nicht nach dem tatsächlichen Ausstoß vergeben. Die Plakette an sich ist unbegrenzt gültig und kann zum Teil auch im Internet bestellt werden.

Wo muss ist die grüne Plakette notwendig und wo muss sie angebracht werden?

In den deutschen Umweltzonen ist heute überall zumindest eine gelbe Plakette notwendig. Sie sollten jedoch beachten, dass die höchste Schadstoffgruppe 4 (grüne Abgasplakette) inzwischen für das Einfahren in sehr viele Umweltzonen in deutschen Städten gefordert wird. Dies ist mit den entsprechenden Schildern am Beginn der jeweiligen Zone gekennzeichnet.

Wo muss ist die grüne Plakette notwendig und wo muss sie angebracht werden

Die Abgasplakette ist im rechten Windschutzscheibenrandbereich anzubringen. Dabei wird diese innen auf der Beifahrerseite unter an der Frontscheibe aufgeklebt. Wer sich unsicher ist, sollte einen Fachmann fragen, da die Plakette nur einmal geklebt werden kann (beim Ablösen wird diese zerstört).

 Häufig gestellte Fragen (FAQ) 

⚠ Welche Euronorm muss für eine grüne Plakette erfüllt werden?

Unabhängig davon, ob Ihr Fahrzeug mit Diesel oder Benzin betrieben wird, muss dieses für eine grüne Umweltplakette mindestens die Grenzwerte der Euronorm 4 erfüllen. Einige Dieselfahrzeuge mit Partikelfilter können auch mit eine Euronorm 3 noch eine grüne Plakette erhalten.

⚠ Ist die grüne Umweltplakette Pflicht?

Nein, das Anbringen einer Feinstaubplakette an Ihrem Fahrzeug ist freiwillig, so lange Sie keine deutschen Umweltzonen befahren. Wollen Sie hingegen in eine eingerichtete Umweltzone, so muss Ihr Fahrzeug nicht nur die entsprechend geforderte Schadstoffgruppe besitzen, sondern die Umweltplakette muss auch vorschriftsmäßig angebracht sein.

⚠ Wie teuer ist die grüne Umweltplakette?

Bezüglich des Preises für Feinstaubplatten hat der Gesetzgeber keine klaren Vorgaben gemacht. Daher kann es sich lohnen, die entsprechenden Preise, insbesondere bei Werkstätten, zu vergleichen. Bei den anerkannten Organisationen, welche Hauptuntersuchungen durchführen dürfen, sowie bei der Zulassungsstelle können Sie die Plaketten für meist weniger als zehn Euro erwerben. Der Preis ist übrigens unabhängig von der Plakettenfarbe.

⚠ Welche Fahrzeuge erhalten eine grüne Plakette?

Grundsätzlich erhalten alle Elektrofahrzeuge eine grüne Plakette, da sie naturgemäß keine Schadstoffe ausstoßen. Beachten Sie jedoch, dass Sie zum Befahren einer entsprechenden Umweltzone dennoch eine passende Plakette anbringen müssen. Alle Benziner mit einem geregelten Katalysator sowie Fahrzeuge, die mit Ethanol, Flüssiggas oder Erdgas betrieben werden, erhalten die grüne Abgasplakette. Für Dieselfahrzeuge mit Partikelfilter muss die Partikelminderungsklasse PM2 oder PM3 erfüllt sein. Einige Diesel der Partikelminderungsklasse PM1 erhalten ebenfalls eine grüne Umweltplakette.

⚠ Wer kontrolliert die grüne Abgasplakette?

Ob die grüne Umweltplakette rechtmäßig an Ihrem Fahrzeug angebracht ist und ob man das eingetragene Kennzeichen gut lesen kann, wird bei der Hauptuntersuchung geprüft. Im Straßenverkehr sind neben der Polizei auch die Ordnungsämter der entsprechenden Umweltzonen berechtigt, zu prüfen, ob eine ausreichende Abgasplakette am Fahrzeug angebracht ist.

⚠ Was passiert, wenn man mit einer falschen Plakette erwischt wird und wie hoch sind die Strafen?

Dafür gibt es keine allgemeinen Regeln. Generell dürfte das wissentliche Anbringen einer falschen Plakette als Urkundenfälschung bewertet werden. Daher kann Ihnen im Wiederholungsfall sogar eine Freiheitsstrafe drohen. Achten Sie daher unbedingt darauf, eine korrekte Feinstaubplakette anzubringen, um einer Bestrafung zu entgehen.

⚠ Was kostet das Fahren in einer Umweltzone ohne Umweltplakette?

In den meisten Fällen dürfte das Fahren ohne Feinstaubplakette innerhalb einer Umweltzone mit einem Bußgeld von 80 Euro bestraft werden. Beachten Sie, dass es dabei unerheblich ist, ob Ihr Fahrzeug eigentlich sauber genug für eine solche Fahrt wäre!

Fazit

Feinstaubplatten dienen den Behörden dazu, die Vorschriften innerhalb der eingerichteten Umweltzonen leichter und schneller zu kontrollieren. Sollten Sie nicht planen, in eine solche Zone zu fahren, dann benötigen Sie im Normalfall auch keine solche Abgasplakette. In den meisten deutschen Umweltzonen ist inzwischen eine grüne Plakette für die Ein- und/oder Durchfahrt erforderlich und es gibt nur noch wenige, in denen auch eine gelbe Plakette ausreichend ist.

Ein Tipp von AUTODOC: Aufgrund des niedrigen Preises uns dadurch, dass die Anschaffung in der Regel nur einmal erforderlich ist (außer bei Kennzeichenwechsel), sollten Sie sich eine passende Umweltplakette kaufen. So sind Sie auf der sicheren Seite und können, zumindest mit einem grünen Exemplar, in alle Umweltzonen fahren.
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