Turbolader - Funktion, Defekte und Reparatur

Turbolader - Funktion, Defekte und Reparatur

Wenn Sie sich heutzutage mit dem Kauf eines Neuwagens oder jungen Gebrauchtwagens beschäftigen, werden Sie kaum auf einen Motor mit Turbolader verzichten können. Drehmoment und Leistung können hier massiv gesteigert werden, obwohl die Mechanik dieselbe bleibt. Wir erklären hier, wie das möglich ist.

Wer einen Verbrennungsmotor besitzt, und die Leistung von diesem gerne steigern würde, hat sich bestimmt schon einmal mit dem Abgasturbolader beschäftigt. Hier dreht sich alles um ein System, bei dem Abgase des Motors eine Turbine antreiben, wobei durch die Rotation der Verdichterräder dem Motor mehr frische Luft geliefert wird. Damals war dies noch ein Durchbruch der neuen Entwicklung, doch heute ist der Turbolader meist eine Standardausstattung bei den Diesel- und Benzinmotoren. Bekannt ist hier außerdem, dass durch die Verwendung eines Turboladers ein kleinerer Motor mit weniger Leistung montiert werden kann, welcher also über einen geringeren Kraftstoffverbrauch verfügt, aber dennoch eine hohe Leistung erbringen kann.

Nachteile dieser Systeme sind allerdings teure Reparaturen und Schäden am Motor, die nicht einfach zu beheben sind. Nach wie vor ist zwar bei jedermann bekannt, dass Hubraum das absolute A und O ist, doch heutzutage kann Hubraum ersetzt werden, ohne dass hierfür Leistungseinbußen erfolgen müssen. Denn: sobald weniger Hubraum und damit weniger Zylinder bei einem Fahrzeug montiert werden, gibt es auch weniger Reibung und damit einen geringeren Verbrauch an Kraftstoff. Somit kann sogar aus einem 1,6-Liter-Benzinmotor mit 4 Zylindern bis zu 270 PS hervorgeholt werden. Vor Jahrzehnten noch mussten für solch eine Leistung bis zu acht Zylinder montiert werden.

Was ist die Funktion eines Turboladers?

Was ist die Funktion eines Turboladers

Kenner nennen den Turbolader auch Abgasturbolader, denn sie wissen, wie genau er eigentlich arbeitet: er verwendet die Energie der Abgase, um den Motor durch frische Luft aufladen zu können, deswegen nennt man diese Systeme auch den “aufgeladenen Motor”. Im Allgemeinen ist ein Turbolader wie folgt aufgebaut: es gibt hier zwei Turbinen, sowie das Verdichterrad und das Turbinenrad. Besonders leistungsstarke Turbomotoren verfügen meist auch über einen Ladeluftkühler, welcher dafür sorgt, einen Teil der Wärme, welche beim Verdichten der Luft produziert wird, abzuleiten.

Die Ladedruckregelung – Vermeidung einer Überbelastung

Um zu vermeiden, dass der Ladedruck des Turboladers hier ein Level erreicht, welches kritisch werden kann, muss der Druck reguliert werden. Ansonsten führt es zu einer Überlastung des Turboladers. Auch weitere Komponenten des Motors können hiervon betroffen sein. Diese Regulation wird meist über ein Ventil gesteuert, wobei es beim Öffnen die Abgase an dem Turbinenrad vorbeiführt, sodass sich hier der Ladedruck reduziert.

Wie pflege ich den Turbolader optimal?

Hier ist eine ausreichende Schmierung das absolute Muss. Wenn der Motor angelassen wurde, braucht es in etwa 30 Sekunden, bis sich Öl auf gleichmäßige Weise verteilen kann, deswegen sollten Sie in dieser Zeit eine hohe Drehzahl unbedingt vermeiden. Wenn Sie allerdings nach der Fahrt hohe Leistungen von Ihrem Fahrzeug verlangt haben, sollten Sie auch hier um die 30 Sekunden warten, bis Sie den Motor abstellen. Lassen Sie ihn zuerst noch etwas bei niedriger Drehzahl laufen. Denn eine gute Schmierung ist immer dann gewährleistet, wenn der Motor noch läuft. Achten Sie außerdem unbedingt darauf, nur die Öle zu verwenden, die auch vom Hersteller empfohlen werden. Sie sollten hier keine Experimente wagen. Vermeiden Sie ebenso, verschiedene Öle zu mischen. Bleiben Sie bei einer Sorte.

Defekte eines Turboladers

Meist erfolgt dann eine Beschädigung des Turboladers, wenn die Versorgung mit Öl nicht sichergestellt ist, denn die Verbindungsteile zwischen dem Turbinenrad und dem Verdichterrad sollten hier durchweg mit Öl versorgt sein, ist dies nicht der Fall, so kann die Welle beschädigt werden und sogar in einem Riss enden. Eine mangelhafte Versorgung mit Öl kann dann entstehen, wenn hier Fremdpartikel, schlechtes Öl oder aber Kraftstoff im Öl vorliegen. Außerdem sollte unbedingt darauf verzichtet werden, einen Turbolader abzustellen, wenn er noch heiß ist, denn bei hoher Belastung kann die Abgasseite hier auf bis zu 1000 Grad Celsius erhitzen.

Doch auch Fremdkörper, welche in den Ansaugtrakt gelangen, enden oft in Defekten. Da die Geschwindigkeit der Rotation hier so hoch ist, können schon kleine Partikel schnell einen Schaden anrichten. Weitere Anzeichen eines Schadens am Turbolader sind außerdem ein Pfeifen des Turboladers, sowie blauer Rauch, wie auch ein erhöhter Kraftstoffverbrauch, schwarzer Rauch, sowie ein Verlust der eigentlichen Leistung, ein zu hoher Ladedruck, sowie fremdartiges Geräusche. Allerdings können auch das Magnetventil, sowie die Membran oder aber das Schlauchsystem, welches sich zwischen den Komponenten befindet, einen Defekt oder aber eine Undichtigkeit aufweisen.

Die Reparatur des Turboladers

Die Reparatur des Turboladers

Es gibt die verschiedensten Anzeichen für Defekte des Turboladers: ein steigender Ölverbrauch, sowie starker Rauch, pfeifende Geräusche oder ähnliches – sofern Sie diese Anzeichen bei Ihrem Fahrzeug bemerken, sollten Sie nicht lange zögern und direkt eine Werkstatt aufsuchen, um sich hier von Fachleuten beraten zu lassen. Es kann hier so viele Ursachen der Defekte geben, die Sie ohne das nötige Fachwissen nicht erkennen und beurteilen können. Wenn Sie zu lange mit dem Besuch in einer Werkstatt warten und der Turbolader erst komplett defekt ist, können die defekten Teile auch den Rest des Motor schnell beschädigen. Wenn viel Öl verloren wird, kann außerdem der Katalysator beschädigt werden, was wiederum sehr teuer werden kann. Je nach Aufwand der Reparaturarbeiten können Sie mit Kosten zwischen wenigen hundert Euro oder aber mehreren Tausend Euro rechnen. Lassen Sie es gar nicht erst soweit kommen und handeln Sie sofort!

Das Fazit und ein Tipp von AutoDoc: Der Turbolader ist heutzutage in der Autobranche nicht mehr wegzudenken. Er sorgt für eine Leistungssteigerung, die bei kleineren Motoren sonst nicht erzielt werden könnte. Doch Reparaturen können hier teuer werden. Pflegen Sie deswegen Ihren Turbolader hinreichend, indem Sie auf eine ausreichende Schmierung der Komponenten achten. Sobald Anzeichen für Defekte auftreten – sei es ein Pfeifen des Turboladers, sowie bläulicher Rauch, wie auch ein erhöhter Kraftstoffverbrauch, schwarzer Rauch, sowie ein Verlust der eigentlichen Leistung, ein zu hoher Ladedruck, sowie fremdartiges Geräusche – dann sollten Sie nicht lange zögern und sofort eine Werkstatt aufsuchen. Reparaturen am Turbolader sind eine Aufgabe für Profis und sollten auf keinem Fall von Laien durchgeführt werden. Verlassen Sie sich hier also voll und ganz auf das Wissen der Fachleute und vermeiden Sie DIY-Reparaturen.

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