Viele Menschen stellen sich beim Autokauf die Frage: „Schiebedach – ja oder nein?“. Während dieses früher als Luxusausstattung galt und neidische Blicke erzeugte, gilt es heute häufig als überflüssig, wenn im Auto bereits eine Klimaanlage eingebaut ist. Doch frische und kühle Luft ist nicht das Einzige, was ein Schiebe- oder Panoramadach bieten kann. Denn durch die große Glasfläche am Autodach wird es im Fahrzeuginnenraum deutlich heller und die Mitfahrenden bekommen ein Gefühl der Freiheit, wie es sonst nur in einem Cabrio möglich ist. Doch der Einbau eines Glasdachs ist mitunter mit sehr hohen Kosten verbunden. In diesem Artikel erfährst du mehr über die unterschiedlichen Varianten, die Vor- und Nachteile eines Pkw-Schiebedachs und ob man dieses auch später noch nachrüsten kann.
Ist ein Panoramadach ein Schiebedach?
Die Einführung der Klimaanlage hat das Stahlschiebedach als standardmäßige Ausstattungsvariante nach und nach verdrängt, da die Hauptaufgabe dieses Dachs die Zufuhr von Frischluft und die natürliche Abkühlung war. Während die modernen Klimaanlagen zwar keine frische Luft ins Fahrzeuginnere hineinlassen, ist ihre Kühlfunktion deutlich effektiver. Da jedoch aufgrund der zunehmend wichtiger werdenden Stabilität der Autos die Scheiben immer kleiner und der Innenraum immer dunkler wurde, wurde der Wunsch nach einem Glasdach wieder größer. Dies war die Geburtsstunde des Panoramadachs, welches das komplette Autodach oder nur einzelne Teile davon ausmachen kann. Dieses spezielle Dach optimiert den Lichteinfall in den Fahrzeuginnenraum, bringt ein Cabrio-Feeling und erlaubt eine ganz neue Perspektive beim Fahren, da die Mitfahrenden einen freien Blick in den Himmel genießen können.
Ein Panoramadach gibt es zudem in drei verschiedenen Varianten:Wenn du nun ein Panorama- oder Schiebedach einbauen bzw. beim Kauf eines Neuwagens bestellen möchtest, solltest du zuvor entscheiden, ob und wie weit du dieses Glasdach öffnen möchtest. Außerdem solltest du darauf achten, dass es sich mit einer Sonnenblende verschließen lässt, um Sonnenbrand und einen schnellen Temperaturanstieg an heißen Sommertagen zu verhindern.
Vor- und Nachteile eines Auto-Schiebedachs

Das Stahlschiebedach wurde hauptsächlich aufgrund seiner zahlreichen Nachteile von der Klimaanlage verdrängt. Viele Modelle sind sehr anfällig für mechanische Schäden, wie Verklemmen, zunehmendes Spiel oder Brüche. Aufgrund der Lage unter dem Dachhimmel ist es häufig auch sehr aufwendig und teuer, die Mechanik des Dachs zu reparieren. Außerdem können Schiebedächer ziemlich schnell undicht werden, da es äußerst schwierig ist, das Dachelement vollständig gegen das umgebende Blechdach hin abzudichten. Dadurch gelangt bei Regenwetter oder bei der Autowäsche leicht Wasser in den Fahrzeuginnenraum.
Auch das moderne Auto-Glasschiebedach hat noch immer einige Nachteile: Ein Pkw-Schiebedach hat allerdings auch einige entscheidende Vorteile, die viele Interessierte letztendlich überzeugen:Aufgrund dieser offensichtlichen Vorteile entscheiden sich viele für ein Schiebe- oder Panoramadach. Doch kann man dieses zum Beispiel bei einem Gebrauchtwagen auch nachträglich noch einbauen? Mehr dazu erfährst du im nächsten Abschnitt.
Kann man ein Schiebedach nachrüsten?

Wenn du dich für den Einbau eines Schiebedachs entschieden hast, solltest du zuerst in der allgemeinen Betriebserlaubnis deines Pkw nachlesen, welche Schiebedächer für dieses Modell überhaupt zugelassen sind, um spätere Probleme zu vermeiden. Anschließend gilt es, das passende Dach auszuwählen. Hierbei hast du im Allgemeinen die Auswahl zwischen drei verschiedenen Typen, die sich hinsichtlich der Kosten und der Eigenschaften teils deutlich voneinander unterscheiden.
Zusätzlich dazu musst du dann noch entscheiden, ob du ein elektrisches oder mechanisches Schiebedach einbauen möchtest und ob du zusätzliche Regensensoren benötigst, falls du dazu neigst, das Dach versehentlich beim Verlassen des Wagens geöffnet zu lassen. Achte jedoch bitte darauf, dass die Versicherung möglicherweise nicht zahlt, wenn dein Fahrzeug mit offenem Schiebedach gestohlen wird. Neben den oben genannten Materialkosten kommen dann natürlich noch die Arbeitskosten hinzu. Hierbei lohnt es sich, Angebote von verschiedenen Werkstätten einzuholen, da der Stundensatz zwischen 50 und 100 € variiert. Wenn du die erforderlichen Fachkenntnisse in Karosseriebau und Elektrotechnik sowie das notwendige Spezialwerkzeug hast, kannst du den Einbau auch selbst durchführen, um Kosten zu sparen. Bedenke aber bitte, dass ein unsachgemäßer Einbau sehr hohe Folgekosten aufgrund von Undichtigkeiten nach sich ziehen kann.
Egal, ob du die Nachrüstung selbst durchführst oder eine Werkstatt damit beauftragst, ist es anschließend erforderlich, dies von einem Sachverständigen abnehmen und von der Zulassungsstelle eintragen zu lassen, da durch den Einbau eines Schiebedachs, auch wenn dies für dein Auto explizit zugelassen ist, die Betriebserlaubnis für den Straßenverkehr erlischt und du dadurch ein Bußgeld riskierst. Der eigenmächtige Einbau eines Panoramadachs in dein Auto ist gesetzlich verboten, da hier umfangreiche Berechnungen zur Statik und Festigkeit der Karosserie erstellt werden müssen, um zu gewährleisten, dass das Glasdach im Falle eines Unfalls nicht zu einer zusätzlichen Gefahr wird.
Fazit
Trotz einiger Nachteile wie das Risiko von Undichtigkeiten oder der Notwendigkeit, ein Auto-Schiebedach regelmäßig zu pflegen und zu reinigen, entscheiden sich viele für den direkten oder nachträglichen Einbau eines Glas- oder Panoramadachs, da diese durch einen höheren Lichteinfall und die Sauerstoffzufuhr für eine angenehmere Atmosphäre sorgen. Die Nachrüstung sollte von Fachleuten durchgeführt werden, da hierfür die erforderlichen Fachkenntnisse und Spezialwerkzeuge zur Verfügung stehen müssen. Panoramadächer dürfen dagegen auf keinen Fall selbst eingebaut werden, da durch diese die Festigkeit und Stabilität der Karosserie verändert wird und präzise Berechnungen erforderlich sind.