Nummernschilder in Deutschland

Nummernschilder in Deutschland

Damit Behörden Fahrzeuge ihrem/ihrer Fahrzeughalterin zuordnen und sie generell voneinander unterscheiden können, existieren sogenannte Kfz-Kennzeichen, auch Nummernschilder genannt. Jeder, der legal in Deutschland am Verkehr teilhaben möchte, muss dafür sorgen, dass es am Auto angebracht ist. Die Kfz-Zulassungsstelle teilt das Kennzeichen zu. Aber wie setzen sich die Zahlen und Buchstaben zusammen und welche Bedeutung haben sie? Dies soll im Folgenden besprochen werden.

Das klassische Nummernschild

Erkennbar ist das auf deutschen Straßen etablierte Nummernschild auf weißem Grund an seinem blauen Bereich mit Euro-Emblem, auf dem das Länderkürzel DE festgelegt ist. Es darf nicht durch Schmutz oder Abdeckungen unkenntlich gemacht werden und muss sowohl auf der Vorder- wie auch Rückseite des Fahrzeugs angebracht sein. Der Aufbau der amtlichen Kennzeichen besteht aus einem Unterscheidungszeichen, das den Verwaltungsbezirk markiert sowie einer Erkennungsnummer. Erstere hat zwei bis drei Buchstaben, letztere maximal zwei Buchstaben und bis zu vier Ziffern. Die Erkennungsnummer wird nach dem Zufallsprinzip vergeben, kann aber nach dem Bedürfnis des Halters durchaus individualisiert werden. Alles in allem sollten die Schilder aus nicht mehr als acht Zeichen bestehen.

Rot, Grün, Gelb – was bedeuten die farbigen Autokennzeichen?

Rot, Grün, Gelb – was bedeuten die farbigen Autokennzeichen?

Neben dem klassischen Euro-Kennzeichen, das hier auf der Straße am häufigsten zu sehen ist, gibt es einige besondere Autokennzeichen, die sich durch ihre Farbgebung unterscheiden. Die Sonderkennzeichen dienen immer einem bestimmten Zweck: Rote Kennzeichen etwa sind für Händler reserviert, mit denen nicht angemeldete Fahrzeuge Probe- und Überführungsfahrten durchführen können. Privatpersonen dagegen müssen für dieses Vorhaben auf sogenannte Kurzzeitkennzeichen zurückgreifen, die an einem gelben Kästchen ganz rechts am Ende des Schilds erkennbar sind, und auf denen in schwarzer Schrift das Ablaufdatum des Kennzeichens vermerkt ist. Es ist allerhöchstens fünf Tage gültig. Das Ausfuhrkennzeichen funktioniert nach demselben Prinzip, nur, dass hier das Datum auf roter Fläche zu sehen ist. Es wird vorrangig für die Überführung des Wagens ins Ausland genutzt, die bis zu dem festgehaltenen Datum erfolgen muss. Diese beiden Nummernschilder sind unter der Bezeichnung Überführungskennzeichen zusammengefasst. Grüne Nummernschilder sind schon seltener anzutreffen; sie markieren steuerbefreite Fahrzeuge, die beispielsweise für land- und forstwirtschaftliche Zwecke genutzt werden. Bei der Zulassungsbehörde kann ein Antrag auf Befreiung von ebendieser Kfz-Steuer gestellt werden. Aber aufgepasst: Das auf ein grünes Kennzeichen zugelassene Fahrzeug darf nur innerhalb gewisser Grenzen genutzt werden. Sobald der ursprüngliche Zweck, wie zum Beispiel der Transport landwirtschaftlicher Güter, übergangen wird und stattdessen sachfremde Gegenstände befördert werden, gilt dies als Fall von Steuerhinterziehung. Weitere Arten von Kennzeichen, die an keine Farbgebung geknüpft sind aber dennoch Besonderheiten aufweisen, sind die Saison- und Wechselkennzeichen. Die Geltungsdauer der Fahrzeuge mit Saisonkennzeichen ist auf mindestens zwei Monate, aber höchstens 11 Monate begrenzt. Der Wagen darf nur in diesem Zeitraum genutzt werden und muss abseits dessen auf privatem Grund Platz finden. Das ist besonders aus versicherungstechnischer Perspektive sinnvoll, denn der/die Halterin spart so Gebühren und reduziert den Verwaltungsaufwand der Versicherungsbehörden. Dem Wechselschild unterliegt die Idee, dass zwei PKW auf ein und dasselbe Kennzeichen zugelassen werden können. In diesem Fall ist zu beachten, dass die Fahrzeuge nicht gleichzeitig in Gebrauch sein dürfen.  Eine weitere Auffälligkeit sind die Nummernschilder der Diplomaten: Diese weisen spezifische Codes auf, die normalerweise mit einer Null beginnen, gefolgt von einem Ländercode und einer Rangzahl am Ende, welche auf die Wichtigkeit der Position des/der Fahrzeughaltersin hinweist. Je niedriger die Zahl, desto höher der Posten des Inhabers.

Was ist beim Wechseln eines Kennzeichens zu beachten?

Die Gründe, aus denen es zu einem Kennzeichenwechsel kommen kann, sind vielfältig. Der offensichtlichste Grund für eine Änderung ist wohl der Wechsel des Wohnsitzes in einen anderen Zulassungsbezirk, aber auch ein Halterwechsel erfordert eine Neuerung. Zudem kann der banale Wunsch nach einem individualisierten Nummernschild zu einem Behördenbesuch führen. In der Regel sind der eigenständigen Wahl der Erkennungsnummern nur wenig Grenzen gesetzt, trotzdem gibt es von Landkreis zu Landkreis die ein oder andere Vorgabe. Die Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV) regelt zum Beispiel, dass die Buchstabenkombinationen nicht beleidigend auf andere Personen bezogen sein und keinen Anstoß erregen dürfen. Bestimmte Zahlenkombinationen oder Abkürzungen auf Nummernschildern, die offensichtlich eine verborgene, politisch unangebrachte Bedeutung aufweisen – und etwa der Verherrlichung deutscher Geschichte dienen – sind ebenfalls verboten. Darüber hinaus lässt sich die Verfügbarkeit des Wunschkennzeichens ganz einfach auf der Website der Zulassungsstelle ermitteln. Einfach eingeben und es wird angezeigt, ob die Kombination schon besetzt ist. Im Zuge dessen können Fahrzeughalterinnen andere Kombinationen ausprobieren, die den eigenen Wünschen gerecht werden. Ein gewisser Unterhaltungswert darf durchaus zum Wahlkriterium gemacht werden, in den meisten Fällen handelt es sich bei den Zeichen aber um Initialen mit persönlichem Bedeutungsgehalt. Ist es noch nicht besetzt, kann das Nummernschild telefonisch oder auch online bei der Behörde reserviert und freigehalten werden. Der einzige Nachteil, der dabei besteht, ist, dass die Wahl eines eigenständig kombinierten Kennzeichen im Gegensatz zu einem zufällig generierten kostenpflichtig ist. Die Kosten belaufen sich allerdings auf eine niedrige zweistellige Summe.

Nummernschild selbst ans Auto montieren

Nummernschild selbst ans Auto montieren

Da ein Kennzeichenwechsel aus diversen Gründen häufig passiert, ist es praktisch zu wissen, wie man es selbst an den Wagen anbringen kann. Deshalb soll im Folgenden eine Anleitung zum Wechseln der Nummernschilder Hilfestellung leisten. Mit einem schmalen Schlitzschraubendreher kann die Halterung des Schilds aufgeschraubt werden; in vielen Fällen kann die Montur aber auch händisch vorgenommen werden. Dafür werden die beweglichen Klammern einfach nach unten gebogen, das Kennzeichen rausgezogen und das neue bündig unter die starren Klammern eingesetzt. Die beweglichen Klammern werden dann aus dem Halter rausgedrückt, um das Kennzeichen zu befestigen. Ist eine Blende an der Unterseite angebracht und sind alle weiteren Komponenten starr, wird das Nummernschild von unten eingesetzt und nachträglich wieder mit dem Anbringen der Blende befestigt. Bei einer Halterung mit einer dreiseitigen Rahmenblende werden die Kerben an der Seite mit dem Schraubendreher geöffnet. Das neue Schild wird dann von oben nach unten in die Halterung gesetzt. Eine Montage ohne Halterung empfiehlt sich vor allem aus ästhetischen Gründen. Direkt an der Karosserie befestigt, sitzt das Schild fest und sicher am Wagen. Allerdings ist bei dieser Methode ein wenig mehr handwerkliches Geschick gefragt, weshalb sich Laien für eine Halterung entscheiden sollten. Wenn aber einmal festgestellt ist, mit welcher Halterung man es zu tun hat, ist der Austausch schnell auch selbst erledigt!

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